Am Tor zum Pazifik

Am Mittwoch ging es von Isla Linton nach Colon. Wir konnten die ganze Strecke segeln und erlebten noch einmal einen sehr schönen Reisetag. Als eine Yacht von achtern aufkommt, die das gleiche Ziel hat wie wir, fragen wir ob sie uns fotografieren können und machen natürlich auch Fotos.
Nachmittags erreichen wir Colon, die Shelter Bay Marina liegt innerhalb der Molen, die das Hafengebiet und den Eingang zum Panama-Kanal schützen. Letztendlich ist die Einfahrt unspektakulär, es ist weniger Verkehr als wir erwartet hatten. Die Einfahrt nach Gibraltar oder das Queren der Einfahrt nach Rotterdam waren sehr viel aufregender. Trotzdem feiern wir diese Etappe, haben wir nun doch die Karibik hinter uns gelassen und sind am Tor zum Pazifik angekommen.
Schnell finden wir unseren Liegeplatz, die Marina ist perfekt organisiert, wir erfahren noch in der Einfahrt auf welcher Seite wir Fender brauchen. Nun wird Mari hier liegen bleiben, bis es für uns durch den Panama-Kanal geht. Vorher fliegen wir aber noch nach Deutschland und Mari bekommt neues Antifouling.
Für uns heißt es nun waschen, putzen, organisieren. Mari wird komplett entsalzen, unsere Wäsche wird entweder per Handwäsche bearbeitet oder wandert hier in die Waschmaschine, das Vorsegel ist schon abgeschlagen und verstaut, das Großsegel haben wir durchgesehen und Scheuerstellen getapt, der Motor hat neue Filter und einen Ölwechsel bekommen, der Ölwechsel des Getriebes ist erledigt, wir haben von einem Norweger am Steg eine neue Membran für unseren Wassermacher gekauft, die bei ihm überzählig war, und von Hamburger Seglern konnten wir einen 2 PS Außenborder übernehmen. Damit können wir nun auch unser Bananaboot motorisiert betreiben, wenn es mal etwas weitere Strecken zu überbrücken gibt. Das Schlauchboot ist bereits geputzt und verpackt. Es geht voran. Wir haben einen Flug gebucht, einen Werfttermin gemacht und Kontakt zu einem Agenten aufgenommen, um die Passage des Panama-Kanals zu organisieren.
Zuerst wussten wir nicht wo wir anfangen sollten, welchen Termin wir von welchem abhängig machen sollen, aber es hat sich alles zurecht geschüttelt. Nobbi würde sagen „das wuppt sich“. Ansonsten freuen wir uns, Bekannte wieder zutreffen und Kontakte zu knüpfen. Viele werden zur gleichen Zeit eine ähnliche Strecke segeln und wir werden uns im Pazifik wieder treffen.
Bevor wir Mari verlassen wird noch fleißig weiter geputzt und packen müssen wir auch noch. Viele Bücher kommen mit nach Hause, sollen sie doch den neuen Südsee-Revierführern Platz machen.
Der Weg zum Einkaufen ist weit, es fährt aber ein Bus von der Marina nach Colon zum Supermarkt. Die Fahrt ist schön (zumindest wenn man sie nicht zu oft macht) und geht durch den Regenwald. Man hat eine gute Aussicht auf die neue Brücke über den Kanal und fährt direkt über die Schleusen und man kann schon mal etwas Kanalluft schnuppern.