Ankunft in Suriname

Kurz nach unserer Ankunft in Domburg pumpen wir unser Schlauchboot auf und machen uns auf den Weg an Land. Was für eine dumme Idee. Wir sind viel zu müde. Schnell fahren wir zurück an Bord und fallen in unsere Koje.
Sonntagmorgen sieht die Welt viel besser aus. Wir melden uns in der Marina an und gehen Einkaufen. Geld abheben gestaltet sich nicht ganz so einfach, wir probieren viele verschiedene Karten an zwei unterschiedlichen Geldautomaten aus und bekommen schließlich eine kleine Summe. Nachmittags wird gegrillt, es gilt einen vierten Geburtstag zu feiern. Für uns eine tolle Gelegenheit Freunde und Bekannte wieder zutreffen, Neuigkeiten auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Montagmorgen werden wir von Arwin abgeholt, der uns zum Einklarieren begleitet. Der viele Verkehr sorgt für eine lange Anfahrt in das Centrum von Paramaribo. Die Straßen sind verstopft, der Bus hält mitten auf dem Highway. Das geordnete Chaos wird nur selten durch Ampeln gestört, doch die Stimmung ist entspannt, kein Hupen, kein Schimpfen. Bei der MAS liefern wir einen Packen Papiere ab, die wir zuvor an Bord ausgefüllt hatten. Da wir die Touristencard bereits in Saint Laurent gekauft hatten, müssen wir nur noch zur Immigration. Bei der Militärpolizei werden unsere Pässe gestempelt. Der nette Herr möchte sich dann noch etwas unterhalten. Wie ist es zu zweit an Bord? Habt ihr keine Angst? Wo wart ihr vorher? Was seid ihr von Beruf? Warum bekommen Menschen Krebs? Was kann man dagegen tun?
Auf dem Rückweg kaufen wir eine surinamische SIM Karte samt Datenpaket. Arwin ist ein netter Begleiter. Er unterhält sich die ganze Fahrt mit uns, beantwortet unsere Fragen, gibt uns Tipps und macht kleine Umwege, um uns interessante Gebäude zu zeigen. Wir schließen Suriname sofort ins Herz. Die Häuser sind bunt, die Gärten gepflegt. Mangobäume und Lotusblüten am Wegrand, neben dem südamerikanischen Müll. Hinduistische Tempel, Synagogen, Moscheen und Kirchen. Verzierte Zäune, abenteuerliche Hauskonstruktionen und wunderschöne Holzhäuser. Wir fühlen uns an Indonesien erinnert, in Südamerika mit holländischer Sprache.
Nachmittags baden wir ausgiebig im Pool. Das Wasser des Suriname River ist gerade ziemlich schlammig und es strömt stark, da ist das türkise Badewasser des Pools sehr willkommen. Außerdem ist der Pool nachmittags ein beliebter Treffpunkt. Die Segler hängen im Wasser, unterhalten sich und träumen von türkisem Wasser ums Boot.

 

Kurz bevor wir hier ankamen landete ein Schiff, das lange Zeit an der Boje lag, am Ufer. Nobbi überlegte schon, ob man es dort nicht bei Ebbe mit unserer Motorpumpe lenzen und bei Flut abbergen könnte, ich hatte Angst, dass wir hier plötzlich zwei Schiffe haben. Anfang der Woche wurde es leer gepumpt und von dem privaten Grundstück, auf der es lag, heruntergezogen und an Pfähle flussaufwärts gebunden. Dort sank es wenige Stunden später. Auch wenn das Boot schon etwas heruntergekommen war, so ist es doch sehr traurig ein Schiff sinken zu sehen.