Unter Deck sind 35 Grad, im Kuehlschrank waren heute morgen 27 Grad. Der Kuehlschrank ist inzwischen kalt, schliesslich motoren wir nach Sueden. Seit heute Nacht um drei haben wir Flaute, zunaechst haben wir versucht irgendwie zu segeln, doch inzwischen ist das Wasser absolut glatt, so glatt dass man sich spiegeln kann. Ein wenig Schwell ist uns erhalten geblieben und wiegt das Schiff auf und ab. Wir haben die Doldrums oder Kalmen erreicht, die Zone wo der Nordostpassat der Nordhalbkugel auf den Suedostpassat der Suedhalbkugel trifft. Hier muss man mit schwachen unbestaendigen Winden rechnen. Wir hoffen bei etwa 5 Grad Nord auf den Suedostpassat zu treffen.Seit zwei Tagen haben wir unvergleichliches Wolkenkino. Hier gibt es die unglaubliche Wolkenformen, riesige hoch reichende aufgetuermte, kleine zarte, flache, lang ausgestreckte. Und sie veraendern sich staendig. Gestern Abend hat es ueberall um uns herum geblitzt, ziemlich unheimlich. Heute Nacht haben zwei Schauer das Schiff gewaschen.
Eigentlich nervt so ein Flautenmotortag, in der Flaute knallen die Segel hin und her, macht man den Motor an heizt sich das Schiff auf und es ist laut. Doch wir hatten heute einen ausgesprochen netten Tag. Um sechs, da war es schon hell, haben wir die Flaute genutzt und ein Bad im tiefblauen Atlantik genommen. Zum Fruehstueck gab es Pfannkuchen mit Apfelmus. Wir haben Wellen und Toelpel fotografiert. Nobbi hat Fotos bearbeitet und mit dem Sextanten unsere Position bestimmt. Ich habe Birnenstreuselkuchen gebacken. Da heute Donnerstag ist, Seemannssonntag, gab es Schweinebraten und gruene Bohnen, zum Nachtisch Wassermelone und Grapefruit. Wir haetten auch einen anderen Grund gefunden.
Gleich geht die Sonne unter, dann gibt es den Sundowner und unser Wachsystem beginnt.