Langsam wird es Zeit sich Gedanken darum zu machen wo wir eigentlich hin wollen. Dabei hilft es zu wissen wo wir sind. Also gehen wir auf die Hafenmole, um mit dem Sextant die Sonne zu „schießen“, von unserem Liegeplatz sehen wir den Horizont nicht. Natürlich kommen ein paar Wolken vorbei und machen es etwas spannender. Wie ging das nochmal mit dem Sextanten? Zum Glück habe ich einen Profi dabei.
Wir sind auf La Gomera. Das trifft sich gut. Eigentlich wussten wir das schon, schließlich steht es auch auf der Brötchentüte. Wir lesen Revierführer, studieren Seekarten, befragen Seglerseiten im Netz, schauen uns Klimatabellen an und immer neue Pläne entstehen. Unser Planet ist riesig und es gibt so viel zu entdecken. Am Wochenende wollen wir nach La Palma gehen. La Palma wird unsere letzte Kanareninsel, von dort werden wir zu den Kap Verden segeln. Zu den Kap Verden werden wir etwa eine Woche brauchen. Wir freuen uns sehr auf diese spannende Inselgruppe.
Die letzten Tage sind schnell vergangen. Mit Fabian waren wir noch einmal auf Gomeras höchstem Berg dem Garajonay und sind auf kleinen Straßen durch den Nationalpark gefahren. Am Montag ging es für ihn zurück nach Hause. Da wir ein Mietauto hatten, haben die Gelegenheit genutzt und eine tolle Wanderung von dem kleinen Ort Imada gemacht. Während die grandiose Landschaft uns begeistert hat, hat die heiße Sonne uns an unsere Grenzen gebracht. Auf dem Rückweg sind wir durch Zufall in einem tollen Restaurant am Hafen gelandet und haben uns dort bei Rinderfilet erholt.
Ansonsten arbeiten wir uns langsam auf unserer ToDo-Liste voran. Die letzten leeren Gläser wurden mit Pflaumenkompott gefüllt, Nobbi ist in unserm Mast herum geklettert und hat alles kontrolliert und eines Tages finden wir auch noch einen Behälter für unser Mehl. Letzte Woche dachten wir, wir hätten endlich die optimalen Boxen gefunden, doch bereits Minuten nach dem Befüllen stellten wir fest, dass diese Dosen nicht dauerhaft bei uns bleiben dürfen. Die hübschen Deckel machen sich schon ohne Seegang selbstständig und auch ein helfendes Tape brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Das Mehl ist wieder in einen 5l Wassercontainer umgezogen und die Boxen wurden ausgesetzt. Nach zweimaligen Mehlumfüllen inklusive der Mehlwölkchen die sich in der Pantry verteilt haben, sind wir nun so weit wie vorher.
Die neue Badestelle direkt neben dem Hafen wurde eröffnet und natürlich gleich von uns getestet und für gut befunden. Nicht ganz so schön wie unser Lieblingsschnorchelplatz, aber noch näher und auch fischreich.
Morgenfrüh geht’s noch einmal zur Ferreteria (bei uns heiß das früher ja auch Eisenwarenhandlung) und dann wären wir bereit für La Palma. Mal sehen was der Wind sagt.
