In Peniche haben wir noch einen Tag drangehängt der mit Wäsche waschen, einkaufen und Regenschauern schnell vergangen ist. Vorgestern haben wir den Weg von Peniche nach Cascais gemacht. Zu gerne hätte ich jetzt geschrieben gesegelt, doch das stimmt leider nicht. Vorausgesagt waren 4 Beaufort aus Nord. Letztlich hatten wir zunächst Südwind, dann gar keinen Wind, zwischenzeitlich auch mal ein bisschen Ost und West, von allem etwas, aber nichts Segelbares. Leider. Dafür hatten wir mal wieder Delfinbesuch. Mit dem Cabo da Roca kurz vor Cascais haben wir den westlichsten Punkt Festlandeuropas gerundet. Das wurde natürlich gefeiert. Wir sind nun nur noch etwa 10 Meilen von Lissabon entfernt, bei der Einfahrt konnten wir schon die Brücke sehen.
Die Marina in Cascais ist riesig und nobel gegen die letzten Häfen. Die Endeavour liegt auch hier, allerdings nicht am gleichen Steg. Das könnte daran liegen, dass sie 100 Fuss länger ist als unsere Mari. Beim Einchecken gab es eine Flasche Wein. Das ist doch mal nett. Ob es auch jedes Mal eine Flasche Wein gibt, wenn man nur jede zweite Nacht in der Marina verbringt, die andere am Anker und immer wieder neu eincheckt? Gestern haben wir uns den Ort angeguckt und sind an der Strandpromenade entlang spaziert. Sehr hübsch ist es hier. Wenn man es sich leisten kann wohnt man anscheinend nördlich von Lissabon mit Atlantikblick.
Heute haben wir einen wundervollen Ausflug nach Sintra gemacht. Auf dem Hinweg haben wir einen Bus genommen, der eine schöne Strecke entlang der Küste fährt, so dass wir auch von der Landseite einen Blick auf das Cabo da Roca werfen konnten. Der Weg führte zum Teil durch sehr enge Straßen, wir haben die Aussicht genossen und uns gefreut, dass wir nicht fahren mussten. In Sintra haben wir uns direkt auf den Weg zum Palácio Nacional da Pena, dem Kummerpalast, gemacht. Das Schloss wurde etwa 1840 auf Klosterruinen aus dem 15. Jhd erbaut und ist so bunt und verspielt, dass Disneyland neidisch ist. Wir haben das Schloss besichtigt, die Inneneinrichtung aus dem 19. Jhd ist fast komplett erhalten. Nicht nur das Schloss ist sehenswert, es liegt in einem wunderbaren Park, die Aussicht ist grandios und rundherum gibt es noch eine Handvoll weitere Schlösser und eine maurische Burg. Auf dem Rückweg haben wir noch einen Bummel durch die Altstadt von Sintra gemacht, haben den Palácio Nacional, die Sommerresidenz der portugiesischen Könige, bewundert und sind dann nach Cascais zurück gefahren. Sintra hat uns ausgesprochen gut gefallen, zumal wir heute wunderbares Besichtigungswetter hatten. Es war zwar nicht so warm, aber sehr sonnig. Wir könnten uns vorstellen noch einen weiteren Abstecher nach Sintra zu unternehmen.
Uns fällt es sehr auf, dass fast alle Portugiesen Englisch sprechen, egal ob im Supermarkt, im Kiosk, der Pförtner im Fischereihafen, die Polizisten oder der Busfahrer. Das ist sehr praktisch, unsere Portugiesischversuche sind „stets bemüht“, aber nur mäßig erfolgreich. Lesen kann man vieles, wenn man Spanisch kann, doch sprechen und verstehen? Da fehlen immer ein paar Buchstaben und gefühlt hat jedes Wort ein „sch“. Wie in Cascais: sprich Caschcaisch. Wir bleiben dran.
Übrigens, es gab ein Update unserer „Route“.