Zunächst waren wir alles andere als begeistert von Nazaré. Als wir dort ankamen, war der Steg moosgrün und voll belegt mit Möwen. Die Gegend um den Steg erschien uns verlassen und wenig einladend. Auf den zweiten Blick haben wir Nazaré richtig lieb gewonnen. Im Marinagebäude ist eine Kreuzung aus Mini-Supermarkt und Bar. Dort trifft man sich. Von morgens bis abends ist dort Betrieb. So wurden auch wir zu Stammkunden. Nach dem zweiten Tag wird man mit Handschlag begrüßt, morgens gibt es frisches Brot, nachmittags kann man mit seinem Bier in der Sonne sitzen. Das Marinagebäude ist ein wenig herunter gekommen, man sollte eine Taschenlampe mitnehmen, damit man den Lichtschalter findet, der sich nicht in der Nähe der Tür befindet. Doch die Duschen sind sauber und heiß. Der Ort Nazaré ist schön, weiße Gebäude mit roten Dächern, die unten am Strand oder aber oben auf den Klippen stehen. Weil der Ort bei Surfern so beliebt ist, ist immer noch Saison und alle Restaurants und Andenkenläden sind geöffnet.
Wir haben drei schöne Tage in Nazaré verbracht. Wir waren einkaufen, haben unsere Dieselkanister gefüllt, in einer Bar am Strand gegessen, das Boot ausgiebig geschrubbt, ein paar Kleinigkeiten repariert, Lebensmittel sortiert und lustige Abende mit Armin von der Kairos verbracht. Natürlich waren wir auch auf den Klippen, also im dem Teil Nazarés, der oben liegt, nicht unten am Strand. Normalerweise gibt es eine Bahn dorthinauf, die wird aber gerade repariert. Also mussten wir laufen. Gut für die Fitness. Die Aussicht ist wirklich toll, wir waren am Leuchtturm und haben den Blick auf den Surferstrand im Norden genossen. Mehrmals im Jahr findet hier das Big Wave Nazaré Challenge mit den höchsten Surf-Wellen statt. Im Süden konnten wir bis zum nächsten Kap schauen, um das wir heute gefahren sind.
Heute ging es weiter nach Peniche. Der Wetterbericht hatte 4 bis 5 Windstärken aus Nord versprochen und wir freuten uns auf einen schnellen Segeltag. Daraus wurde leider nichts. Der Wind war schwach, doch der Schwell deutlich höher als die Tage zuvor. Das Schiff wurde also in Wellen, die zum Teil 2 bis 3 m hoch waren, hin und her geschüttelt und unser Großsegel knallte immer hin und her. Wir hatten Angst um unser Segel und haben schließlich das 2. Reff reingebunden, dann hat das Segel nicht mehr geschlagen und wir sind nach Peniche motort. Kurz vor dem Hafen hatten wir dann doch noch mal richtig Wind und einen Schauer beim Anlegen. Der wäre nicht nötig gewesen. Peniche ist auf den ersten Blick ganz nett. Wir haben im Schnelldurchgang den Ort samt Kirche und Festungsanlage besichtigt. Außerdem wissen wir bereits wo Supermarkt und Waschsalon sind, um sich im Hafen anzumelden mussten wir um den ganzen Hafen laufen und uns an der Einfahrt zum Fischereihafen melden, deshalb sind wir jetzt gut informiert.
Ob wir morgen hierbleiben und Waschsalon (von den netten Franzosen, die morgen nach Madeira auslaufen, haben wir bereits einen Gutschein geschenkt bekommen) und Supermarkt besuchen, oder ob wir weiterfahren, müssen wir noch entscheiden.
