7.10.16
In Ria Cedeira haben wir uns einen entspannten Ankertag gegönnt. Morgens haben wir gebadet. Das Wasser wird schon frischer, ich muss zügig die Badeleiter runterklettern, damit ich es mir nicht anders überlege, aber dann war es schön. Die Nächte sind jetzt schon deutlich kühler und das Deck war noch feucht und trocknete nur langsam. Der einzige trockene sonnige Platz war auf dem Vorschiff, also saßen wir den ganzen Morgen dort auf dem Vorschiff. Zunächst haben wir dort unseren Kaffee getrunken und haben die Bucht betrachtet, sind dann zu Tee übergegangen und haben schließlich auch unser Müsli dort gegessen. Wir haben ja Zeit. Mittags sind wir mit dem Schlauchboot an den Strand gefahren. Der Ort Cedeira ist niedlich, mit vielen bunten Häusern und hübschen Gärten. Nach einem Spaziergang durch den Ort sind wir noch einen Pfad zu einer alten Festung hochgeklettert und ein bisschen durch den Fischereihafen geschlendert.
Am nächsten Tag sind wir nach A Coruña gesegelt. Bei schönstem Sonnenschein konnten wir, zeitweise in kurzer Hose, ein ganzes Stück segeln. Hier ist nichts mehr viel los, den ersten anderen Segler haben wir in der Bucht von A Coruña gesehen. Etwas Abwechslung bot ein Fischer, der dicht vor uns vorbeifuhr und bei flotter Fahrt sein Netz raus warf. Gespannt warteten wir darauf nun im Netz hängen zu bleiben, es passierte jedoch nichts. Nachdem wir abends nur ein paar Kleinigkeiten eingekauft hatten und einen kleinen Spaziergang gemacht hatten, wollten wir uns die Stadt heute genauer ansehen. Zunächst sind wir zum Torre de Hercules gelaufen, dem ältesten Leuchtturm der Welt, der noch immer in Betrieb ist. Die Strandpromenade und die Anlage um den Turm sind schön und wir hatten tolles Wetter. Nach einer Pause auf einer Bank in der Sonne haben wir uns auf dem Rückweg gemacht und auf einem belebten Platz war zufällig gerade ein Tisch an einer Pizzeria frei den wir sofort zwecks Einnahme eines Mittagessens besetzten. Anschließend wollten wir Einkaufen. Erst jetzt haben wir gemerkt, dass alle Geschäfte geschlossen haben. Hier ist anscheinend heute Feiertag, auch wenn wir bisher nicht verstanden haben was für einer. Nachmittags wollten wir unser Schiff neu anbinden. In der letzten Nacht hatten unsere Leinen etwas geknatscht. Die gesamte Steganlage ist vom Schwell immer in Bewegung und die Schiffe fahren ununterbrochen am Steg auf und ab. Also haben wir unsere Leinen getauscht und dabei ist uns eine Leine ins Wasser gefallen. Eigentlich nicht weiter schlimm. Holt man sie halt wieder raus. Allerdings ist das Wasser an unserem Liegeplatz ganze 14 m tief! Auch mit der Taucherbrille kann man den Grund nicht sehen. Schließlich haben wir den Anker fürs Beiboot an eine lange Leine geknotet und damit versucht unsere Leine vom Grund zu fischen. Die Fangvorrichtung wurde schließlich noch mit einem Gewicht ausgestattet, das den Anker besser in Position bringt. Die Aktion hat uns eine Stunde beschäftigt, doch unsere Hartnäckigkeit wurde schließlich belohnt, wir haben unsere Leine tatsächlich rausgefischt. Abends sind wir nochmal durch die Altstadt gebummelt und haben uns über die Haupteinkaufsstrasse treiben lassen. Trotz geschlossener Geschäfte war viel los, wir sind in eine Trauerfeier geraten, auf ein Fest mit Live-Musik und Kinderkarussell und auf dem Rathausplatz standen die Oldtimer, die morgen an einer Rally teilnehmen.
