Jetzt wo das unser Getriebe wieder eingebaut ist, können wir Pläne machen und mieten ein Auto. Bevor wir zum spaßigen Teil kommen, haken wir das Pflichtprogramm ab und füllen unsere Dieselkanister und die Gasflasche. Eigentlich hatten wir ein ganz anderes Ziel, besuchen aber Groot Constantia, eines der vielen Weingüter. Die Stimmung ist entspannt. Wir machen jedoch weder hier, noch bei der Konkurrenz eine Weinprobe. Einer muss ja noch Auto fahren…
Wir sehen uns an mehreren sehr schönen Stränden um und beobachten Surfer. Glücklicherweise habe ich keinen Bikini dabei, so muss ich nicht unter Beweis stellen, dass ich ansonsten baden würde. Das Wasser sieht einladend aus, ist jedoch kalt. Rund um Kapstadt ist viel Verkehr, man kann wahlweise auf dem Highway oder am Strand im Stau stehen.





Am nächsten Morgen geht es früh los. Wir wollen uns das Kap der Guten Hoffnung auf dem Landweg ansehen. Auf dem Weg machen wir in der Nähe von Simonstown eine kleine Pinguin-Pause. Es gibt ein Pinguin-Zentrum mit Aussichtsplattform. Wir sind einfach auf einem Wanderweg in der nächsten Bucht unterwegs und sehen dort ebenfalls viele Pinguine. Die kleinen Brillenpinguine sehen putzig aus. Es bewahrheitet sich, man kann keine schlechte Laune haben kann, wenn man einen Pinguin anschaut. Nicht, dass schlechte Laune an so einem sonnigen Morgen ein Problem wäre.









Die Eintrittsgebühr für den Table Mountain National Park, der die Landzunge umfasst an deren Südspitze das Kap der Guten Hoffnung liegt, ist kein Schnäppchen. Wir freuen uns über die weniger befahrenen Nebenstrecken, wo wir Kilometerweit niemanden treffen und laufen überall ein paar Schritte. Auf einem Felsen machen wir einen Brunch mit Aussicht und beobachten Antilopen. Am Cape Point und am Kap der Guten Hoffnung treffen wir erwartungsgemäß auf viele Touristen. Das Besucherzentrum, mit einer schönen Ausstellung zur Entstehung des modernen Menschen, ist hingegen praktisch leer.
Cape Point ist der südlichste Punkt der Halbinsel, das Kap der Guten Hoffnung markiert die Süd-West-Ecke. Das Kap der Guten Hoffnung wurde zunächst Kap der Stürme bekannt, aus gutem Grund! Aus Marketing-Gründen wurde es umbenannt. Diese Herausforderung-statt-Problem-Strategie war also schon im 16. Jahrhundert populär. Das Wetter hat sich nicht beeindrucken lassen, stürmisch ist es noch heute.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher und freuen uns über Zebras, Strauße, Affen und Antilopen. Uns gefällt die karge, praktisch baumlose Landschaft mit den vielen verschiedenen Pflanzen mit unscheinbaren Blüten, die für einen gelben oder roten Schimmer sorgen. Der Table Mountain National Park war für uns definitiv ein Highlight. Mühelos hätten wir hier noch mehrere Tage verbringen können.






























Auf dem Rückweg befahren wir den berühmten Chapman Drive, eine sehr schöne Küstenstraße. Eigentlich wollten wir sie am Tag zuvor befahren, da war sie aber leider geschlossen. Jetzt liegt die Küste im abendlichen Sonnenlicht, während sich erste Nebelbänke bilden. Ein wunderschöner Abschluss eines fantastischen Tages.




Freitagmorgen geben wir das Auto nach nur zwei Tagen wieder ab. Gerne hätten wir noch mehr gesehen, doch wir beschließen am Samstag (22. Februar) aus Südafrika auszuklarieren und Sonntag los zu segeln. Nun wird es hektisch. Noch viele kleine und große Dinge wollen innerhalb von zwei Tagen erledigt werden. Neben den Klassikern, wie einer letzten Waschmaschine und dem Einkauf von frischen Nahrungsmitteln, standen das erneute Abdichten des Babystag-Püttings und Papierkram für die nächsten Reiseziele, sowie ganz viele Kleinigkeiten auf dem Programm.
Samstagabend beschließen wir, dass alle Dinge, die nicht erledigt wurden einfach von der To-do-List gestrichen werden. Wir essen ein letztes Mal mit Freunden im Yacht Club und stoßen auf die schöne Zeit in Kapstadt und Südafrika an.