Klack! … Klack! … klack … Klack!
Knallkrebse oder Pistolenkrebse sind um uns herum unterwegs. Das komische Knallen hören wir, als wir im abends im Cockpit sitzen. Mit einer Taschenlampe leuchten wir ins Wasser und sehen hunderte dieser merkwürdigen Garnelen. Sie sehen etwa so aus wie ein kleiner Langustino oder eine Crevette (kennt ihr vielleicht von der Speisekarte) und haben zwei Scheren, wobei eine deutlich größer ist als die andere. (Alpheidae ist eine artenreiche Garnelenfamilie, unsere Exemplare sind ziemlich groß über 10 cm, haben einen breiten Schwanzfächer und sind bräunlich). Sie besitzen eine Spezialschere, mit der sie einen Wasserstrahl ausstoßen, der eine Kavitationsblase erzeugt, deren Implosion den Knall hervorruft. Klingt kompliziert? Ja. Physikalisch schon ziemlich abgefahren. Hinzukommt, dass die Implosion der Blase zu Sonolumineszenz führt, zur Aussendung eines Lichtblitzes. Der Shrimp muss das nicht verstehen, er nutzt den Wasserstrahl zum Beutefangen oder im Kampf mit Artgenossen.
Wir liegen hinter der kleinen Insel Pulau Bidan, etwa 40 Meilen von Langkawi entfernt. Wir haben unsere Etappe hier unterbrochen. Die Reise hierher war angenehm, immerhin konnten wir einen Teil der Strecke segeln und waren schneller als erwartet.
Die Nacht zuvor verbrachten wir in Langkawi bei Pulau Singa Besar. Ein schöner Ankerplatz und eine sehr ruhige Nacht. Während der Dämmerung, sowohl bei Sonnenaufgang, als auch bei Sonnenuntergang, erfüllte ein wunderbarer Blütenduft die Luft. So ähnlich wie Jasmin. Ein schöner Abschied von Langkawi, das uns sehr gut gefallen hat.
Überfahrt von Pulau Bidan nach Pulau Penang ist sehr grau. Erst spät schälen sich die Hochhäuser aus dem Dunst und wir sehen die Insel. Kurz von Penang ist wieder mehr Verkehr. Ein kleineres Containerschiff verlässt den Hafen, ein Schleppverband kreuzt unseren Weg dicht unter Land, das schwimmende „Casino Cruise Ship“, mit dem man Criuses to Nowhere ab Penang unternehmen kann, ist auch wieder da und wir sehen viele Bagger. Im Nordosten Penangs wird eine neue Insel aufgespült. Dicht hinter dieser zukünftigen Insel liegt die Straits Quay Marina, in der wir einen Platz reserviert haben. Die Einfahrt ist sehr flach, wir fahren ganz langsam, weil wir manchmal nur einen halben Meter Wasser unterm Kiel haben, kommen aber heil in die Marina. Mari findet ihren Platz neben einer großen Motoryacht. Manchmal ist es ein Vorteil, wenn man in die kleinen Lücken passt.
Einige Tage werden wir Penang erkunden, bevor wir unseren Weg nach Süden fortsetzen.



