Nach dem Guten-Morgen-Kaffee geht’s am Samstag los. Ein segelndes Kanu nähert sich. Wir lassen Mari treiben und geben Bian Gelegenheit bei uns anzulegen. Seine Frau Julia hat ihn zu uns geschickt. Er hat Kokosnüsse für uns dabei und eine schöne Muschel für die Frau an Bord. Die Frau an Bord freut sich sehr und es gelingt uns den beiden ebenfalls eine Freude zu machen.



Die ersten Stunden genießen wir wunderbaren Segelspaß, dann schläft der Wind ein und wir schmeißen den Motor an. Für Segler gibt es hier besondere Herausforderungen, eine davon sind die FADs. Diese Fish Attacting Devices sind verankerte Flöße die Fische anlocken sollen. Dabei kann es sich um Bambusflöße, alte Plastiktanks oder große Styroporboxen handeln, die in erstaunlichen Wassertiefen (teilweise mehrere hundert Meter tief) verankert sind. Gemeinsam haben sie, dass sie eher nicht gekennzeichnet sind und man sie sehr spät sieht. Nördlich Sumbawa gab’s wenige dieser Segelbootfallen, bei Lombok sehen wir wieder mehr dieser unerfreulichen Dinger.


Kurz vorm Ziel freuen wir uns mal wieder über Delfinbegleitung. Unser heutiger Ankerplatz liegt hinter einem Riff vor einer kleinen Mangroveninsel. Bei Niedrigwasser können wir die Einfahrt durchs Riff sehr gut sehen, das Satellitenbild hilft bei der Orientierung. Auf der Seekarte findet man diesen netten Platz nicht, da ist hier einfach ein Riff eingezeichnet. Wir liegen absolut ruhig, keine noch so kleine Welle findet den Weg zu uns. Wir genießen den Sonnenuntergang mit Blick auf Lombok.






Am nächsten Tag fahren wir 40 lange Meilen an der Nordküste Lomboks entlang und erreichen am späten Nachmittag eine Bucht im Nordwesten der Insel. Die Bucht wird von einem langen weißen Strand eingefasst, auf beiden Seiten der Bucht liegt je ein fünf Sterne Hotel, außerdem gibt es Villas, kleine Hotels, ein Café, verschiedene Warungs (kleine Garküchen), einige kleine Hütten und viele einheimische Boote.
Montagmorgen klettern wir mit unseren leeren Dieselkanistern ins Dinghi. Die Mission heute lautet: Tanken. Bei dem Café fragen wir, ob wir unser Dinghi dort liegen lassen dürfen und nutzen einen Trampelpfad, der uns an die Straße bringt. Via „Grab“ haben wir uns ein Auto bestellt. Alles klappt reibungslos. Der Fahrer sammelt uns ein, wir füllen an der Tankstelle unsere Kanister und er setzt uns wieder an der Straße ab. Nun wollen die Kanister nur wieder zum Boot getragen werden. Wir belohnen uns mit einem kühlen Getränk im Café. Nachmittags machen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang, essen am Strand, sehen uns die kleinen Boote an, beobachten die Frauen beim Muscheln suchen und die Männer beim Angeln. Die eigentlich harmlose Rückfahrt zum Boot ist unnötig spektakulär, unser Dinghi macht Wasser, es strömt nur so herein. Nobbi fährt ganz vorsichtig, der Außenborder hängt viel zu tief im Wasser, ich schöpfe. Ziemlich nass kommen wir auf Mari an. Der Spiegel (quasi die Rückseite) und der Boden haben sich voneinander getrennt. Man kann die Hand durchstecken. Kein Wunder, dass da Wasser reinläuft. Leider ist das ein ziemlich großer Schaden, ob wir das mit Bordmitteln reparieren können? Zum Glück haben wir das Bananaboot, unseren Donkey, so sind wir weiterhin mobil.
Inzwischen kennen wir auch die andere Hälfte der Bucht. Bei einem Fischer darf Nobbi sich den kleinen getriebelosen Honda-Motor genau ansehen und bekommt ihn auch noch vorgeführt. Die lange Welle geht direkt ins Wasser und dreht so schnell, das es nur einen winzigen Propeller als Antrieb benötigt. Das Heu für die Pferde auf den Gili-Inseln (Pferdekutschen sind ein beliebtes Verkehrsmittel) wird in Säcke gestopft und auf ein kleines Boot verladen. Die Kinder spielen Fußball und sind, wie überall auf der Welt, Messi-Fans.
Bei Sonnenuntergang sehen wir Gunung Agung, den großen Vulkan auf Bali, und abends die Lagerfeuer am Strand vor den Hotels.















