Ein kleiner Jahresrückblick

In den letzten Stunden des Jahres liegt es nahe das vergangene Jahr Revue passieren zulassen. 2025 ist wahnsinnig schnell vergangen. Es scheint noch nicht lange her zu sein, dass wir das Jahr in Durban begonnen haben. Auch wenn wir seitdem sehr viel erlebt haben.

Ein Blick auf die Eckdaten:
8693 Meilen haben wir zurückgelegt. Fast alle Etappen sind wir in der ersten Jahreshälfte gesegelt. Die längste Etappe – von Ascencion nach Mindelo – war 2300 Meilen lang, die kürzeste 26 Meilen kurz von Horta nach Velas.
Wir waren in sechs Ländern: Südafrika, Namibia, Großbritannien (mit St. Helena und Ascension), Cabo Verde, Portugal und Spanien und sind 15 Häfen angelaufen, darin sind Jamestown und Georgetown inkludiert, auch wenn wir dort geankert haben. 12 Nächte haben wir geankert und 80 Nächte auf See verbracht.
Nur in 2019 sind wir mehr Meilen gesegelt, noch nie haben wir an so wenigen Orten angelegt und in keinem anderen Jahr haben wir so wenig geankert. So ist jedes Jahr (und jedes Revier!) anders.

Die entspannteste Segelstrecke waren die 700 Meilen zwischen St. Helena und Ascension. Stabiler Passat, wir rollen fröhlich vor dem Wind, schiften ab und zu das Großsegel und kommen nach sechs Tagen an. Dieses Jahr hatte auch viele anspruchsvolle Segeletappen zu bieten. Die knappen Wetterfenster an der südafrikanischen Küste, Nebel an der namibischen Küste und hunderte (tausende!) Meilen am Wind zwischen dem Äquator und den Azoren.
Die langen Am-Wind-Etappen waren anstrengend, aber besser als gedacht und viel besser als uns prophezeit wurde.
Der doppelte Getriebeschaden (in Kapstadt und Horta) hat uns Nerven, Geld und Zeit gekostet. In Kombination mit dem kaputten Wärmetauscher und dem verspäteten Paket waren wir viel länger in Horta als wir je geplant hatten, rückblickend aber eine schöne Zeit. Auch in Durban waren wir wetterbedingt viel länger als erhofft und haben mit vielen Spieleabenden das Beste aus der Zwangspause gemacht.
Das Jahr hatte viele Highlights wie Kapstadt oder die Postkarten-Ausblicke der Azoren. Mir kommen als ersten die tierischen Höhepunkte ins Gedächtnis: der Orca am Kap Agulhas, die Seebären in Namibia, Walhaie in St. Helena, Schildkröten auf Ascencion und die Wale und Delfine der Azoren. Orte wie St. Helena und Ascension sind so besonders, weil wir dort ohne Boot nie hingekommen wären und eine ganz spezielle Atmosphäre haben.
Am 29. April kreuzen wir unseren Kurs vom November 2017. Wir sind um die Welt gesegelt! Als wir darauf anstoßen sind wir müde und können kaum glauben, dass es dann doch irgendwie einfach war. Immer weitersegeln. Inzwischen ist die Müdigkeit leisem Stolz gewichen.
Nach so vielen Hochseemeilen und den entsprechenden Ankerplätzen (das Geschaukel vor St. Helena wird mir ewig in Erinnerung bleiben), freuen wir uns auf Tagesetappen entlang der Küste. Wer weiß, was 2026 bringt!

Wir wünschen euch einen guten Rutsch und ein schönes, gesundes, spannendes und interessantes neues Jahr 2026!