Emilia hieß der Sturm, der uns am dritten Adventswochenende besucht hat. Die Kanaren haben viel Wind und Regen abbekommen. Überschwemmte Keller, Straßensperrungen und Fahrplanänderungen der Kreuzfahrtschiffe waren die Folge. In den hohen Lagen hat es ordentlich geschneit.
Bei uns an Bord war es nur ungemütlich und sehr nass. Der Wind kam von achtern übers Steckschott. Das gab‘s seit den Zyklon Hale in Neukaledonien nicht mehr! In Santa Cruz wurde die Eröffnung des Weihnachtsmarkts verschoben und die Deko ist zum Teil weggeflogen. Die drei Könige am Hafen haben den Sturm nicht überstanden und der große Baum hat eine Macke bekommen.
Beim letzten Konzert im Auditorio stellte Nobbi fest, dass er die Orgel gerne einmal hören würde. Die bordeigene Veranstaltungsagentur entdeckt im Programm, dass die Orgel bald 20. Geburtstag feiert und es zu diesem Anlass natürlich ein Konzert gibt. Am dritten Advent sind wir also wieder im Auditorio und hören Orgelmusik. Das Konzert ist toll und sehr abwechslungsreich. Juan de la Rubia spielt ganz unterschiedliche Stücke von Händel und Bach bis zu Filmmusik und zeigt nicht nur wie hervorragend er spielen und improvisieren kann, sondern auch wie unterschiedlich die Orgel klingt. Das Publikum ist begeistert. Da die Orgelpfeifen um das Publikum im Konzertsaal gruppiert sind, ergibt sich ein einzigartiger Klang, der auch uns begeistert.
In Sachen Bootsgetüddel gibt es Fortschritte zu vermelden. Das aus Bremen mitgebrachte neue Getriebe konnte in zwei Tagen eingebaut werden. Nebenbei wurden alle Seewasserschläuche ausgetauscht. Erste Tests verliefen erfolgreich. Nobbi hat sich bei der unschönen Arbeit den Brustkorb eingedrückt und die Unterarme zerkratzt, ist aber bereits weitgehend wieder hergestellt. Das Loch unter der Bank, wo wir den Wassermacher ausgebaut haben, ist hinter einer lackierten Teakholzplatte verschwunden. Unser Segel war beim Segelmacher. Zwei Mastrutscher mussten neu angenäht werden und ein kleines Loch sollte geflickt werden. Die Reparatur wurde sehr schnell erledigt. Schon am nächsten Vormittag konnten wir das Segel wieder abholen. Da der Abhol- /Bringe-Service jeweils 40 Euro kosten sollte, haben wir den Transport selbst übernommen. Wozu haben wir eine Sackkarre? Und bei einem Zwischenstopp auf dem Markt konnten wir einen Teil des gesparten Geldes gleich wieder im Café investieren.





