Volles Programm in Santa Cruz

In Santa Cruz de Tenerife sieht es genauso aus, wie wir es in Erinnerung haben. Unsere ersten Wege führen zu den verschiedenen Schiffsausrüstern. Die Liste mit den Bootsprojekten ist lang.
Die höchste Priorität hat der Tausch der vier Unterwanten. Wir messen sie aus. Dafür klettert Nobbi mit dem Maßband in den Mast und ich lese unten die benötigte Länge ab. Die Werte stimmen mit denen, die wir beim letzten Tausch aufgeschrieben haben überein, das ist doch schon einmal erfreulich. Mittags geben wir das alte gebrochene Want als Muster ab, abends werden wir bereits angerufen, dass unsere neuen Drähte fertig sind. Am nächsten Tag tauschen wir die alten gegen die neuen Unterwanten. Die alten wandern in den Schrank, man weiß ja nie. Ersatzwanten im Schrank haben sich bewährt.
Wir schlagen die Segel ab, reinigen und kontrollieren sie und legen sie zusammen. Die Rollanlage wird gereinigt, die Lager gefettet und gecheckt. Dabei fällt uns auf, dass eine Ecke der Abdeckung abgebrochen ist. Der Ausrüster unseres Vertrauens hat Ersatz vorrätig. Die Achterstagen werden ein wenig nachgesetzt, wir stellen den Mast wieder schön gerade hin und überprüfen alle Spannschrauben und Beschläge. Wir waschen Reffleinen, Fallen und Schoten und gönnen uns eine neue Dirk.
Unsere Solarpanels am Seezaun haben irgendwo bei St. Helena den Geist aufgegeben. Eins liefert noch ein wenig Strom, das andere ist ganz tot. Die vorrätigen Solarpanels sind alle zu groß, doch wir können passende bestellen. Die kommen sogar aus Deutschland, würden aber nicht in den Koffer passen.
Unsere Sprayhood ist nicht mehr zu retten, die Nähte haben wir schon mehrfach nachgenäht, Flicken verdecken Löcher und der Stoff ist mürbe. Wir haben uns ein Angebot für eine neue machen lassen, die wir Ende des Jahres bekommen.
Neben den größeren Aufgaben, erledigen wir viel Kleinkram. Kissen, Ölzeug, Fleeceanzüge und lange Unterhosen werden gewaschen und entsalzen. In der kanarischen Sonne trocknet alles innerhalb kürzester Zeit. Die Hydrovane freut sich über einige ausgiebige Frischwasserdusche genau wie alle Blöcke und Rollen.
Unseren Windgenerator bauen wir ab. Unser Nachbar lässt uns nicht nur auf seinem Vorschiff rumturnen, er hilft uns auch dabei. Der Windgenerator soll neue Lager bekommen. Das Wechseln der Gummidämpfer in Horta hatte ihn leider nicht leiser gemacht.
Wir räumen fast jeden Stauraum aus und wieder ein. Nicht nur zum Putzen. Wir suchen Souvenirs. In den letzten eineinhalb Jahren haben wir immer wieder Andenken gekauft und die wollen wir nun mitnehmen, wenn wir nach Bremen fliegen. Wir finden Schätze von denen wir gar nicht mehr wussten, dass sie an Bord sind.

Wir spazieren durch Santa Cruz, entdecken eine neue Lieblingseisdiele und treffen alte und neue Bekannte. In der Stadt jagt ein Event das nächste. Das Vollmondfest „Plenilunio“ bietet Musik auf mehreren Bühnen und Plätzen einen Markt, Kinderbespaßung, Sportwettbewerbe, einen Umzug mit Trommelgruppe und eine Drohnenshow.
Alle sieben Jahre wird die Jungfrau von Candelaria nach Santa Cruz gebracht, begleitet von tausenden Pilgern. Die Prozession dauert den ganzen Tag und endet in der Hauptkirche von Santa Cruz.
Ein Clownfestival sorgt für Unterhaltung auf schattigen Plätzen und begeistert vor allem Kinder. Der Triathlon Europa Cup findet gewissermaßen direkt vor unserer Haustür statt. Die Schwimmwettbewerbe werden im äußeren Hafenbecken ausgetragen, die Wechselzone ist auf der Promenade. Morgens sind die Jugendlichen dran, dann messen sich verschiedene Klassen und mittags geht’s um den Europa Cup. Die Stimmung ist prima und das Zusehen macht Spaß.
Mit dem Bus fahren wir nach La Laguna, spazieren durch die schöne Altstadt der ehemaligen Hauptstadt und essen Torte. Nobbi entdeckt einen Frisör. In Sachen Frisör hat ihn das Glück verlassen. Die Frisur aus Mindelo war ganz schlimm, die aus Ponta Delgada kaum besser, aber vergleichsweise teuer und auch die aus La Laguna kann nicht überzeugen. Wenigstens waren die Frisörinnen nett.

Ausflug nach La Laguna: