Landbeine

Sind uns in den letzten Monaten vor allem Seebeine gewachsen, kommen nun wieder unsere Landbeine zum Einsatz. Von wenigen Ausnahmen, wie der Kletterei auf den Tafelberg abgesehen, sind wir in den letzten Monaten nicht sehr viel gelaufen. Es wird dringend Zeit das zu ändern.
In Horta gibt es einige Spaziergänge, die sich aufdrängen. Vom Monte Queimado hat man einen schönen Blick auf Horta und auf die Marina, auf dem Monte Guia gibt es mehrere Aussichtspunkte und Forts, den Rückweg kann man abkürzen, wenn man über den Strand von Porto Pim läuft. Viele kleine Gassen wollen erkundet werden, oft gibt es Abkürzungen für Fußgänger über versteckte Treppen oder schmale Gänge. Auch die Wetterstation ist einen Abstecher wert, oberhalb von Supermarkt liegt sie an einer kleinen ruhigen Straße.
Im Norden der Bucht blickt Nossa Senhora da Conceicão über den Hafen. Das große Kreuz mit der Jungfrauenstatue sehen wir von unserem Liegeplatz aus und beschließen dorthin zulaufen. Die Landstraße ist unattraktiv als Wanderweg und wir suchen uns eine schöne Strecke, vorbei an schmalen Häusern und Kuhweiden. Vom Aussichtspunkt mit Kreuz und Senhora kann man nicht nur über den Hafen, sondern auch in die Nachbarbucht und hinüber nach Pico und São Jorge schauen.

Vom Monte Queimado hat man einen schönen Blick über den Hafen.
Ein schmaler Pfad auf den Monte Queimado.
Die Wetterwarte thront über der Stadt.
Das Kreuz sehen wir vom Liegeplatz und beschließen dorthin zu laufen.
Endlich sehen wir die brühmten Hortensien!
Kuh, Hafen, Superyacht (Bügeleisen links neben der Kuh).
Nossa Senhora da Conceicão
Die Kühe sind freundlich und dem Kontakt mit Seglern nicht abgeneigt.
Vom Aussichtspunkt schaut man nach Süden über den Hafen.
Im Norden sieht man die Nachbardörfer und die raue Küste.
Sehr schöne Häuser blicken über die Bucht. Dies ist mein Favorit.
Ein steiler Wanderweg bringt uns den Berg wieder hinunter.
Für Fußgänger gibt es viele schöne Abkürzungen.

Zu unserm Vorsatz in Bewegung zu bleiben passt es, dass die kanadischen Bootsnachbarn fragen ob wir mit ihnen um die Caldeira laufen wollen. Caldeira bedeutet auf Portugiesisch nichts anderes als Caldera und wird gleichzeitig als Name für den Vulkan in der Mitte der Insel verwendet. In Faials Geschichte gab es hier einen riesigen Schichtvulkan, der vor etwa 400.000 Jahren gebildet hat. Nach verschiedenen Ausbrüchen ist diese runde Caldera mit einem Durchmesser von 2 km entstanden. Der Rand des Kraters ist zwischen 850 und 1040 m hoch und beinhaltet den Cabeço Gordo, den höchsten Berg der Insel mit 1043 m. Der Boden der Caldera liegt etwa 400 m unterhalb des Kraterrandes. Bis zum Vulkanausbruch von 1958 im Westen der Insel gab es einen See am Grund der Caldera.
Mit dem Taxi fahren wir zum Ausgangspunkt. Der Weg um die Caldera läuft sich gut, man kann nicht verloren gehen. Den sicherlich schönen Ausblick in den Krater genießen wir für etwa 30 Sekunden. Den ganzen Vormittag werden wir von nassen Wolken umhüllt. Der Ausblick auf die Küste bleibt uns verwehrt. Trotzdem macht die Wanderung Spaß und ist nicht so anstrengend, wie sie in der prallen Sonne gewesen wäre. Den schönen Ausflug beenden wir in einem der zahlreichen Cafés am Hafen. Vielen Dank an Colleen und Brian für die nette Gesellschaft und die interessanten Gespräche.

Hortensien säumen den Weg.
Auf über 800 m fangen die Hortensien gerade erst an zu blühen.
Es ist feucht. Wir wandern in einer Wolke.
Nur ganz kurz geben die Wolken den Blick in die Caldera frei.
Die Stimmung hat etwas mystisches.
Bei der Wanderung entlang des Kraterrands kann man auch bei schlechtem Wetter nicht verloren gehen.
Bei der Pause treffen wir eine Wandergruppe aus der Slowakei.
Auf dem Krafterrand findet sich eine abwechslungsreiche Vegetation, innerhalb der Caldera gibt es viele endemische Pflanzen.
Vielen Dank für die nette Gesellschaft! Colleen hat dieses schöne Bild von uns gemacht.