Die Reparatur unseres Getriebes war schneller erledigt als erwartet. Bevor wir damit gerechnet hatten, kam die Nachricht, dass wir unser Getriebe abholen können. Nobbi hat es wieder eingebaut und inzwischen sind auch die Schmerzen im Brustkorb, die er bei jedem Ein- und Ausbau bekommt, wieder verschwunden. Leider ist es wohl nicht „so gut wie neu“ sondern eher, „es sollte erstmal gehen“. Nicht alle Teile die der Mechaniker gerne ersetzt hätte sind lieferbar. Wir befürchten, die Getriebegeschichte ist noch nicht zu Ende erzählt.
Das erste unserer erwarteten Pakete ist angekommen. Das SVB-Klebeband leuchtet uns aus dem Paketstapel im Hafenmeister Büro entgegen. Im Paket ist die neue Zwei-Farben-Laterne für den Bug. Falls ihr denkt, da war doch neulich schon was mit der Lampe, liegt ihr richtig. Auf dem Weg nach Namibia ging nur noch das rote Licht, die grüne Seite blieb dunkel. Die LEDs mögen unkaputtbar sein, die Anschlüsse korrodieren jedoch irgendwann. In Walvis Bay konnten wir eine rot-grüne Laterne kaufen, waren aber gleich nach dem Einbau schon nicht überzeugt, wirkte das Licht doch nicht sehr hell. Bei Ankunft in St Helena erzählte uns die Crew einer anderen Yacht, dass man unsere Buglaterne kaum sieht. Kurz darauf hatte sie einen Kurschluss. Wir sind also unbeleuchtet oder nur mit der Ankerlaterne im Mast gesegelt. Da nie ein anderes Schiff so dicht an uns heran kam, dass es unsere Navigationslichter hätten sehen können, war das nicht dramatisch. Auf den Kapverden hat Nobbi die Lampe dann repariert und neuverkabelt. In der zweiten Nacht auf dem Weg zu den Azoren ging die Lampe wieder aus, aber der Stromverbrauch plötzlich hoch. Wieder ein Kurzschluss.
Der Einbau der neuen Lampe gestaltet sich typisch für Bootsarbeiten. Alles ist eigentlich ganz einfach. Natürlich passen weder die Löcher der kaputten Lampe, noch die ihrer Vorgängerin. Nobbi bohrt neue Löcher und die Halterung verwandelt sich langsam in ein Lochblech. Nun wollen wir das neue Kabel durch die Rohre des Bugkorbs in den Ankerkasten ziehen. Für etwa 60 cm Weg brauchen wir den ganzen Nachmittag. Das Kabel will sich nicht einfädeln lassen, also schieben wir den „Kabeleinzieher“, eine Plastiksonde mit Metallspitze (das war eine gute Investition!), in Gegenrichtung durch das Rohr und kleben das Kabel an. Es will sich nicht einziehen lassen, mal reißt das Klebeband, mal steckt das Kabel fest. Nach einige Versuchen ziehen wir Segelgarn als Hilfsleine ein und binden daran das Kabel an. Wieder klemmt es fest. Nobbi droht ein neues Loch ins Schiff zu bohren. Kommt überhaupt nicht in Frage! Schließlich wird das Kabel abisoliert und das Garn an die dünnen Litzen geknotet, nach einige Versuchen haben wir den idealen Knoten gefunden und das Kabel gibt seinen Widerstand auf. Es kann so einfach sein.
Im Paket war außerdem ein Duschkopf für die Dusche im Cockpit, es ist doch etwas unpraktisch mit einem Schraubenzieher in der einen Hand und dem Duschkopf in der anderen zu duschen. Der neue kann einfach auf den Schlauch geschraubt werden. Das ist auch schön.
Fast neun Jahre hatten wir einen kleinen Generator für Notfälle an Bord. Ab und zu haben wir ihn getestet, aber nie benutzt. Nun haben wir ihn verkauft. Mari wird immer leichter und schneller!