Abreise aus Mindelo

Wir könnten problemlos noch hier bleiben. Im Café könnten wir eine Pause einlegen und Pasteis de Nata zum Milchkaffee essen, unseren Lieblingsgemüsestand am afrikanischen Markt besuchen, abends beim Zumba zuschauen oder gar mitmachen, einen Spaziergang machen und weitere kleine Bootsarbeiten in Angriff nehmen. Morabeza, die entspannte „No Stress“ Lebenshaltung liegt uns. Nicht nur die Kapverdier, auch die Katze und Hunde haben diese Haltung verinnerlicht. Ein Hund liegt auf dem Gehweg, den Kopf im Schatten unter einem parkenden Auto. Die Hunde auf der Straße beschleunigen ihre Schritte nur leicht, wenn ein Auto kommt. Auf dem Fischmarkt schlafen Hunde und Katzen nebeneinander. No Stress, genug Futter für alle.
Doch wir sind bereit für die nächste lange Überfahrt. Die Etappe zu den Azoren ist vermutlich die letzte richtig lange Etappe auf unserer Reise. Auf direkten weg sind es 1300 Meilen. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass es dabei bleiben wird. Zu Beginn werden wir vermutlich weiter westlich fahren als uns lieb ist und irgendwann treffen wir dann auf das Azorenhoch, in dessen Zentrum gar kein Wind zu erwarten ist. Falls sich überraschend die Möglichkeit bietet zu den Kanaren zu segeln, werden wir das Angebot annehmen.
Unsere kleineren und größeren Jobs sind abgeschlossen. Teile des Fußbodens haben wir lackiert, da es einige Schäden auszubessern galt. Nun könnte man auf die Idee kommen auch den übrigen Fußboden aufzuhübschen…
Der Fischmarkt ist morgens immer gut besucht. Es ist sehr sauber und appetitlich, im Angebot sind unter anderen Thunfisch, Tintenfische und Doktorfische, Hunde und Katzen kümmern sich um die Reste. Wir entdecken Teile eines riesigen Fischs und kommen mit einem Mann ins Gespräch. Er kennt sich aus und kann unsere Fragen beantworten. Dieser Marlin wurde mit einer Leine gefangen, er zeigt uns wie dick diese Angelschnüre sind. Hunderte von Kilo hat der große Fisch gewogen. Guten Gewissens kann man diesen selten gewordenen Jäger ebenso wenig essen wie Thunfisch. Auf den Marlin haben es auch die Sportfischer mit ihren Luxusyachten abgesehen. Der alte Mann und das Meer – und so. Wer fängt den größten Marlin. Wir lernen, dass sie ihren Fang allerdings wieder freilassen. Vielleicht fangen sie also alle das gleiche Exemplar?
Gestern haben wir ausklariert, ganz schnell, unkompliziert und kostenlos, und heute geht’s los. Wir rechnen mit etwa drei Wochen auf See.

Beim Sortieren der Bilder haben wir noch einige Schätze gefunden, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Besonders stolz sind wir auf das Gruppenbild mit Marisol, Nobbi und dem Walhai. Die kleinen Filme geben einen kleinen Einblick in die Gemütlichkeit des Ankerplatzes auf St. Helena und das kleine Taxiboat.

Dieser nette Walhai besucht uns am Ankerplatz!
Walhai, Marisol und Nobbi!
Ein kleiner EIndruck des „gemütlichen“ Ankerplatzes vor Jamestown, St. Helena.
Das Taxiboot kommt um uns abzuholen.