São Vicentes Berge erheben sich karg um die große Bucht an der Mindelo liegt. Außer Mindelo kennen wir noch nichts von der Insel. Die Insel soll wenig zu bieten haben. Das gilt es zu überprüfen.
Wir sind mit Stenio verabredet, der mit uns eine Tour über die Insel macht. Der junge Mann spricht gut Englisch, hat sichtlich Freude uns seine Insel zu zeigen und begeistert sich für traditionelle kapverdische Musik.
Zunächst fahren wir auf den Monte Verde. Auf den höchsten Berg der Insel führt eine schöne schmale Kopfsteinpflaster-Straße. Vom 750m hohen Gipfel hat man einen schönen Ausblick auf Mindelo, sieht die Nachbarinseln São Antao, São Luzia und sogar São Nicolau und kann sich die Orte und Buchten, die wir im Laufe unserer Tour besuchen werden, schon mal von oben ansehen. Am Berg überwiegen Braun- und Grautöne. Der grüne Berg ist nicht nur auf Grund der Trockenheit so verdorrt, die Ziegen, die wir überall treffen, fressen alle Vegetation ab.
Als nächstes fahren wir durch den kleinen Fischerort Salamansa und besuchen den Strand. Im Sommer kann man hier Schildkröten bei der Eiablage antreffen, und auch jetzt sehen wir einige Tiere in der Bucht. Die Häuser des kleinen Ortes sind bunt, er wirkt jedoch viel ärmer als der nächste Ort, den wir besuchen. Baía das Gatas ist ein Ferienort, hier gibt es viele schicke Ferienhäuser. Die Häuser hier haben eigene Wassertanks, die der Tankwagen befüllt, während die meisten Häuser in Salamansa auf die öffentliche Wasserstelle angewiesen sind, wo die Bewohner ihre Flaschen und Kanister füllen. Die Bucht in Baía das Gatas bildet natürliche Pools. Der Ozeanschwell bricht sich auf den Felsen und man kann dahinter im ruhigen, klaren Wasser baden. An der Nordküste der Insel bilden schwarze Felsen und weiße Dünen schöne Kontraste. Der vulkanische Ursprung der Insel ist überall sichtbar. Nahe Calhau sehen wir zwei besonders hübsche Vulkankegel. Hier in Calhau liegen, wie auch in den anderen Orten, die bunten Fischerboote am Strand und die Badestellen sind gut frequentiert.
Im Inselinneren ist es ein klein wenig grün. Irgendwo werden hier Schweine und Hühner gehalten, man riecht es und es macht mir genauso wenig Appetit, wie der Anblick der Shrimps-Zucht im Norden der Insel.
Die Inseltour hat uns viel Spaß gemacht. Der Eindruck, dass es jenseits von Mindelo nicht viel zu sehen gibt, ist nicht ganz falsch. Für uns hat die „Leere“ jedoch auch ihren Reiz und wir haben kleine Eindrücke in das Leben auf der Insel bekommen, auch durch unseren netten Guide.











