Bootsgetüdel, schlechtes Wetter und wilde Tiere

Kurz nach unserer Ankunft haben wir die verlorene Ankerrolle ersetzt und den Seezaun repariert. Ein Ölwechsel war auch fällig, an der Hydrovane haben wir ein Lager ersetzt und ein neues Cover auf die Windfahne gezogen, ein rostiges Glied der Ankerkette haben wir abgesägt und da wir sonst keine nennenswerten Schäden haben, widmen wir uns dem Kleinkram. Hier eine Schraube nachziehen, dort eine neue Leine einziehen und etwas putzen.
Putzen ist ein schönes Stichwort. Richards Bay ist Afrikas größter Kohlehafen. Das merkt man nicht nur auf den großen Straßen rund um Richards Bay mit den vielen Trucks mit Doppeltrailern, sondern auch an Deck. Weht der Wind aus Südwest, ist das das Deck schwarz. Wir lassen unsere Mosquitonetze in den Fenstern, das reduziert den Kohlestaub unter Deck wenigstens etwas.

Das Leben im Yacht Club ist nett. Wir treffen alte und neue Freunde und tauschen die Geschichten der letzten Ozeanpassage aus. Montags ist Braai, Grillen auf Südafrikanisch. Bar und Restaurant sind geschlossen, dafür werden die Grills angefeuert und jeder darf darauf sein eigenes Fleisch grillen. Braai ist in Südafrika eine ernsthafte Angelegenheit und nicht einfach nur ein „BBQ“ – das lernen wir als erstes.

Endlich ist auch Bill in Richards Bay angekommen!
Zululand Yachtclub mit Gute-Laune-Palmen
Steg C des Zululand Yachtclubs

Eigentlich wären wir gern schon etwas weiter westlich, doch das Wetter ist im Moment sehr instabil und die Vorhersagen ändern sich ständig oder weichen gravierend vom tatsächlichen Wetter ab. Also mieten wir uns wieder ein Auto und entscheiden, dass wir noch einmal „Tiere gucken“ wollen.
Das vierte Adventswochenende verbringen wir in der African Spirit Lodge im Manyoni Game Park. Auch dies ist ein privater Park. Mehrere Eigentümer haben sich zusammengetan und so ist ein riesiges Gebiet entstanden. Das Gebiet ist 230 km2 groß, das ist größer als Essen oder Hannover und nur wenig kleiner als Frankfurt! Die Tiere können sich auf diesem Gebiet frei bewegen.
Nicht nur auf den vier Game Drives haben wir viele Tiere gesehen, auch direkt von der Terrasse der Lodge. Am Wasserloch vor der Lodge war immer Betrieb. Antilopen trinken dort, Büffel, Warzenschweine und Nashörner nehmen gerne ein Schlammbad.
Obwohl wir zwei Wochen vorher fantastischen Tage in der Amakhosi Lodge verbracht hatten und wussten, dass kaum etwas mit unseren Erlebnissen dort mithalten kann, haben wir unseren Aufenthalt sehr genossen. Die Landschaft ist anders, obwohl die Gebiete nicht weit voneinander entfernt sind. Wir haben einige Tiere gesehen, die wir zuvor noch nicht gesehen hatten, wie Strauße oder Mangusten. Außerdem haben wir uns an den vielen spannenden Tieren einfach noch nicht satt gesehen. Und für Fortgeschrittene gibt es dann noch sehr viele schöne Vögel!
Eine große Anzahl Giraffen und Impalas haben oft unseren Weg gekreuzt, viele Gnus und immer wieder Löwen. Einmal lag ein Löwenpaar direkt am Wegrand und hat dann auch noch kleine Löwen gemacht ohne sich von uns stören zulassen.

African Spirit Lodge