Schon bei den Fisch-Samosas auf Mauritius tauchte die Frage auf, ob es wert sei dafür über den Indischen Ozean zu segeln (ich denke nicht, aber da gehen die Meinungen auseinander). Auch der Zululand Yacht Club in Richards Bay wirbt mit diesem beliebten Schnack.
Wenige Tage nach unserer Ankunft sind wir schon wieder unterwegs, diesmal mit dem Mietwagen. Bevor die Haupturlaubssaison startet und die Schulferien in Südafrika beginnen, wollen wir „Tiere gucken“. Wir beschließen uns selbst zu beschenken und buchen drei Nächte in einem privaten Game Park. Game Park, so heißen die (Vergnügungs-) Wildparks hier. Ein Game Drive ist eine Pirschfahrt, eine Tour zum Tiere angucken. Freunde haben uns diese Lodge samt Park empfohlen als sie vor ein paar Wochen hier waren. Tatsächlich war es wunderbar in „Amakhosi“. Ein Verwöhn-Programm in der Lodge mit grandiosem Essen, sehr schönen Häusern mit tollem Ausblick und einer unglaublichen Detailverliebtheit. Mal gibt es Drinks am Lagerfeuer, mal ein traditionelles Essen unterm Sternenhimmel.
Am allerbesten haben uns natürlich die Tierbegegnungen gefallen. Morgens um fünf und nachmittags um vier ging es los. Jeweils dreieinhalb Stunden haben ein Ranger, ein Ranger-Praktikant und ein Tracker (Spurensucher) mit uns nach Tieren gesucht und sie auch gefunden. Wir hatten großes Glück und einen Ranger, der uns nicht nur sehr viel über die Tiere erzählen konnte, sondern sich auch hervorragend mit dem Management der Parks auskannte. Obwohl wir sicherlich über eine solide Tierfilm- und Zoo-Grundbildung verfügen, haben wir ganz viel gelernt. Den Tieren sind wir viel näher gekommen als vermutet und waren überrascht, wie einfach es war, tolle Fotos mit unseren „ganz normalen“ Fotoapparaten zu schießen. Eine Beschreibung aller Ausfahrten würde den Rahmen sprengen.
Gesehen haben wir Elefanten, Löwen, einen Gepard, Antilopen wie Impala und Nyala, Gnus, Büffel, Zebras, Giraffen. Breit- und Spitzmaulnashorn, Nilpferde und ein Krokodil, viele spannende Vögel und auch tolle Insekten wie Pillendreher. Und noch viele andere.
Das Highlight? Ganz schwierig! Unsere Top fünf (ganz schwierig, auch die Büffelherden sind so toll und die Giraffen und…):
- Wir lagen auf dem Bett und haben uns über den tollen Ausblick gefreut, als plötzliche Elefanten in unserem Blickfeld auftauchten.
- Elf Löwen (zwei Mütter mit acht Jungen und der Tante) liegen im Gras am Wasserloch und lassen sich nicht von uns stören.
- Ein Spitzmaul-Nashorn ist auf uns zu gerannt und hat sehr eindrucksvoll demonstriert wie gefährlich es sein kann.
- Zwei Löwen-Männer sind gemächlich unterwegs und völlig unbeeindruckt von den menschlichen Beobachtern an uns vorbei getrottet.
- Die Elefantenherde quert den kleinen Fluss und die riesigen Tiere spielen im Wasser.
Diese Busch-Landschaft mit ihren tollen Tieren hat uns nicht nur gefallen, sondern regelrecht berührt.
Es war wunderbar! Und ja, es war es wert über den Indischen Ozean zu segeln. Übrigens haben uns alle Stopps im Indischen Ozean: Cocos, Rodrigues, Mauritius und La Réunion ausnehmend gut gefallen. Unser Ausflug war also nicht der einzige Grund über diesen nicht ganz einfachen Ozean zu segeln.

































