Gemütliches Leben auf Rodrigues und eine neue Batterie

Montagmorgen klingelt der Wecker um viertel vor fünf. Das Versorgungsschiff ist wieder da und liegt vor dem Hafen am Anker. Wir müssen Platz machen, damit das große Schiff drehen kann. Wir fahren hinaus und nutzen die Gelegenheit den Wassermacher laufen zu lassen. Pünktlich zum Frühstück um halb acht liegen wir dann wieder an unserem alten Platz am Anker.
Alle Reparaturen, die wir in Cocos erledigt haben, waren erfolgreich. Das ist außerordentlich erfreulich. Der Schwanenhals, durch den die Kabel laufen ist nun so gut abgedichtet, dass auch bei dem schweren Wetter kein Wasser hineingekommen ist. Die neue Toilettenpumpe tut ihren Dienst und auch die Reparatur des Kartentisches hält bisher durch.
Leider gibt es eine neue Baustelle. Die Starterbatterie des Motors hat ihren Dienst eingestellt. Als wir auf See die Maschine starten wollten, brach die Spannung zusammen. Wir haben die Batterie überbrückt und den Motor mit den Hausbatterien gestartet. Unsere Messungen ergaben, dass die Kapazität auf nur etwa 30 % zurückgegangen ist und die Batterie damit leider hinüber ist. Durch Zufall entdecken wir einen Laden mit Batterien und bringen unsere alte zum Vergleich gleich mit. Die nette Verkäuferin will nicht glauben, dass sie kaputt ist, die sähe doch super aus und sei fast neu. Sie lädt sie einige Stunden für uns. Wir messen erneut und nun zeigt sie viel höhere Werte an. Bei der nächsten Messung jedoch, sacken diese bereits ab. Schließlich kaufen wir einen neuen Akku und nehmen den alten erstmal wieder mit. Der Motor kann mit der alten Batterie nicht gestartet werden. Leider stellen wir nun fest, dass der neue Akku zu hoch ist und nicht in das Fach passt. Glücklicherweise dürfen wir die Batterie zurückgeben und finden dann in einem anderen Laden eine passendere. Ende letzter Woche haben wir also viel Zeit damit verbracht mit dem Dinghi hin- und herzufahren, zu den Läden zu laufen und Batterien zu transportieren. Hoffentlich ist dieses Thema nun erledigt.

Unsere Zeit verbringen wir mit kleinen Wanderungen und Spaziergängen, mit Pausen im Stammcafé und mit Bootsgetüddel. Sonntag sind wir die Küste entlang nach Norden gelaufen, haben die Fischer beim Auslegen neuer Festmacherbojen beobachtet und Familien beim Picknick und Baden. Entlang des Strandes gibt es einige kleine Hotels und Restaurants. Die Stimmung war sehr schön, ruhig und entspannt. Die Sonne schien, das Meer leuchtete türkis. Das nächste Mal ziehe ich für 10 km Fußweg dann doch lieber Schuhe an, in FlipFlops bekommt man platte Füße.
Die Insel ist klein und so treffen wir nun häufiger Bekannte: der Beamte von Immigration sitzt unter einem Baum am Meer, unsere Lieblingsverkäuferin aus dem Supermarkt kommt gerade aus einem Restaurant und einige aus unserer Reisegruppe von La Reunion machen den gleich Spaziergang wie wir. In der Apotheke treffen wir Aline, die Reiseleiterin, und im Café wird uns der Kapitän des Versorgungsschiffs vorgestellt. So erfahren wir auch, dass das Schiff nagelneu ist und erst im Dezember aus der Werft in China abgeholt wurde.

Irgendetwas gibt es immer zusehen. Der Delfin war wieder im Hafenbecken und ein Fischschwarm ist rhythmisch auf uns zu gesprungen. Platsch, platsch, platsch, koordiniertes Tauchen unter unserem Boot hindurch, platsch, platsch, platsch. Verrückt!
Ein großes Fischerboot ist das erste Mal Rodrigues angelaufen und wird von den Honoratioren mit Musik und einer Ansprache begrüßt. Auf der Pier werden Kühe in Containern mit Fenstern verladen und dürfen vorher noch neben der Tankstelle grasen. Im Tabakladen gibt es Eier, aber keinen Tabak und Nobbi war mal wieder beim Friseur. Mit umgerechnet zwei Euro war das eine sehr günstige Verschönerungsmaßnahme.
Inzwischen sind zwei weitere Yachten angekommen, es ist nett wieder Gesellschaft zu haben und neue Leute kennenzulernen. Sicherlich werden wir uns demnächst erneut über den Weg laufen, denn hier haben alle Segler das gleiche Ziel: Südafrika. Wir machen uns morgen auf den Weg nach Mauritius. Wo wir schon einmal in der Gegend sind, wollen wir uns die berühmte Briefmarke ansehen, außerdem soll die Insel sehr hübsch sein.

Das Versorgungsschiff ist wieder da.
Der Fischer ist ganz schön rostig…
… bekommt aber den ganz großen Bahnhof.
Nördlich von Port Mathurin gibt es nette Hotels.
Die Fischerboote bekommen neue Bojen.
Die Kinder spielen an der Straße.
Ist ein Container für Kühe ein Cowtainer?
Die Kühe schweben an Deck.
Bei Niedrigwasser auf Muschelsuche.
Wie transportiert man Ziegen?