Die Admiral Marina in Port Dickson kennen wir schon. Im Januar haben wir hier bereits zwei Nächte verbracht. Da wir diesmal ein paar Tage länger eingeplant haben um Melaka und Kuala Lumpur zu besuchen, wurde uns von den Marina-Mitarbeitern geraten eine Inlandseinklarierung zu machen. Leider gibt es in Malaysia die Regel, dass man auch „domestic“, also zwischen den Häfen, ein- und ausklarieren muss. Die Behördengänge sind kostenlos, man verliert aber jedes Mal einen halben Tag, weil man nach Port Dickson fahren muss und dort die Hafenbehörde, den Zoll und die Immigration aufsuchen muss.
Wir stellen fest, dass es in Port Dickson nichts zu sehen gibt, finden aber einen hervorragenden indischen Essensstand, den wir auch bei der Abreise wieder besuchen.
Einer der Marina-Mitarbeiter erklärt sich bereit unsere leeren Dieselkanister zu füllen. Der Dieselpreis ist am 10. Juni stark angehoben worden. Der Preisanstieg von 2,05 RM auf 3,35 RM ist wirklich groß. Bisher wurden Benzin und Diesel flächendeckend subventioniert. Diese Subventionen sollen nun sukzessive zurückgefahren werden. Deshalb ist Diesel in Westmalaysia (im Osten wird weiter subventioniert) nun teurer.
Für uns ist Diesel noch immer günstig (5 RM entsprechen 1 Euro), wir verbrauchen relativ wenig und segeln ohnehin lieber. Hier hat man jedoch häufig keinen Wind, deshalb muss die Maschine viel häufiger ran als uns lieb ist.
Die Marina hat ihre besten Zeiten hinter sich. Ein Steg ist gesperrt, die eine oder andere Klampe ist lose, die Stromleitungen eher abenteuerlich. Eine Marina-Crew werkelt aber an den Stegen herum, es gibt also Hoffnung.
Das Hotel ist überraschend gut besucht. Wenn im Pool viel los ist, fallen die vielen Krähen auch nicht so sehr auf. Einmal zählen wir sieben Krähen, die gleichzeitig auf dem Rand sitzen und trinken, dazu Dutzende in den Palmen um den Pool herum. Am ersten Abend schwimmt nur ein weiteres Paar, als ein 1,20m langer Waran erst aus dem Pool trinkt und sich dann ins Wasser gleiten lässt. Wir retten uns auf den Rand. Ich finde diese Urzeitviecher zwar cool, möchte mit ihnen aber weder kuscheln noch schwimmen.
Die Krähen sind ein Problem. Auch in anderen Häfen. In Penang waren auch viele Krähen unterwegs und in Puteri leben auch zu viele der schlauen Vögel. Doch nirgends haben wir so viele Krähen gesehen wie in der Admiral Marina. Sie landen an den Achterstagen, fahren Karussell auf den Windanzeigern, machen gerne Windindikatoren und Antennen kaputt und hinterlassen nicht nur ihren Kot. Uns haben sie Lammknochen aus dem Müll an Deck geworfen. Nur weil uns das Geräusch der aufschlagenden Knochen an Deck gerufen hat, haben wir die Schildkröte neben dem Boot gesehen. Endlich mal wieder eine Schildkröte. Es ist schon erstaunlich, wie viele Tiere (noch) in der dreckigen Straße von Malacca leben.
Highlight der Marina zwischen Verzweiflung und Hoffnung ist die Live-Musik in der Bar. Die Band singt toll. An unserem letzten Abend war es richtig gut gefüllt und die Mädels vom Nachbartisch haben uns mit außergewöhnlich guten Gesang beeindruckt. Ein schöner Abschied von diesem merkwürdigen Ort.




