Kuala Lumpur

Unser nächster Ausflug führt uns nach Kuala Lumpur. Wir buchen ein Auto direkt zu den Batu Caves im Norden von Kula Lumpur. Auf der Fahrt gießt es in Strömen und wir fragen uns, was wir machen falls das Wetter so bleiben sollte.
In den Kalksteinhöhlen wurden mehrere Hindu-Tempel errichtet. In der größten, 100 m hohen Höhle befindet sich der Haupttempel. Als wir die 272 Stufen lange Treppe hinaufsteigen hat es glücklicherweise aufgehört zu regnen. Als eine der wichtigsten Attraktionen KLs, wie Kuala Lumpur meist genannt wird, ist hier immer viel los. Heute ist Sonntag, noch dazu ein langes Wochenende und viele Menschen nutzen die freien Tage für Zeremonien, Andachten und Hochzeiten. Noch nie habe ich so viele tolle Saris an einem Ort gesehen, die Frauen sind unglaublich schön und festlich angezogen. Goldene Borten, glitzernde Steine und leuchtende Farben kombiniert mit aufwendigen Frisuren und klimpernden, goldenen Armreifen.
Störend sind einzig die vielen Bananenschalen, die die Treppe in eine glitschige Angelegenheit verwandeln. Leider werden die Affen auf der Treppe gefüttert, sie sind entsprechend fordernd und lassen ihre Bananenschalen auf der Treppe zurück.
In einem kleinen indisch-malaiischen Restaurant bekommen wir ein leckeres Mittagessen und Gelegenheit uns zu überlegen, was wir als nächstes unternehmen wollen.
Der Montag, der nächste Tag, ist ein Feiertag. Hari Raya Haji, das islamische Opferfest ist einer der höchsten Feiertage, deshalb sind die meisten Museen geschlossen. Wir entscheiden uns also von den Batu Caves direkt ins National Museum zu fahren. Nach den Museen in Melaka bin ich nur mäßig motiviert, aber dieser Besuch hat sich wirklich gelohnt. Die Dauerausstellung beschreibt die Geschichte Malaysias beginnend vor 500.000 Jahren, bis zur Unabhängigkeit, Trennung von Singapur und Entstehung der Nation Malaysia. Viele Themen, die uns in den letzten Wochen begleitet haben, ob Gummi oder Palmöl, Melaka oder Penang werden aufgegriffen.

Unser Abend-Spaziergang führt uns über den zentralen Platz, vorbei am Zusammenfluss der Flüsse, an der Jamek -Moschee, der ehemaligen Post, dem Sultan Abdul Samad Gebäude bis zum zentralen Markt. Die Stimmung in der Stadt ist entspannt, wir treffen viele festlich gekleidete Männer, die am Feiertag gemeinsam mit Freunden die Moschee besuchen.
Unser Weg führt uns schließlich nach Chinatown. Auf dem quirligen Nightmarket kann man sehr viele „Markenprodukte“ kaufen. Wir brauchen weder eine „echte“ Rolex, noch eine supergünstige Handtasche. Erbeuten hier aber unser Abendessen. Am Dumpling-Stand bekommen wir den Stuhl des Verkäufers und dürfen im Sitzen am einzigen Tisch essen. Wir beobachten ein winziges, unscheinbares Restaurant auf der anderen Straßenseite. Das Chicken-Rice scheint berühmt zu sein, die Schlange ist 100m lang und bewegt sich kaum. Die Kunden sind bereit stundenlang in der Schlange zustehen. Wir stellen uns nicht an und essen eine gebratene Banane zum Nachtisch.

Unser zentral gelegenes Hotel ist nicht nur recht günstig, sondern überrascht mit sehr umfangreichem Frühstücksangebot. Nudelsuppe, Müsli, Croissants, Eier, Nudelauflauf, geschmorter Kürbis, hier gibt es für jeden Geschmack etwas. Unser Frühstück fällt entsprechend etwas länger aus. Noch einmal spazieren wir durchs zentrale KL. Wir wollen den angeblich schönsten Bahnhof der Welt sehen und sind ziemlich enttäuscht. Man kann erahnen, dass er einmal schön war. Jetzt ist er vor allem heruntergekommen. Leider sind auch viele andere Gebäuden aus der Kolonialzeit, wie beispielsweise der ehemalige Supreme Court, in sehr schlechtem Zustand.
In der alten Markthalle sehen wir uns Souvenirs an, die wir nicht kaufen, und dann wird es Zeit aus dem Hotel auszuchecken. Wir laufen zu den Petronas Towers und machen ein paar Fotos von KLs ikonischem Gebäude. Die Zwillingstürme sind 452m hoch und galten nach ihrer Fertigstellung 1998 als höchstes Gebäude der Welt. Namensgeber ist Petronas, der staatliche, malaysische Mineralölkonzern, der diese Türme gebaut und hier seinen Hauptsitz hat. Uns gefallen sie besonders nachts, dann sehen sie so filigran aus, als seien sie aus Silber.

Wir fühlen uns beide nicht wohl und Gewitterwolken ziehen auf, also treten wir den Rückzug an und beschließen zurück zu Mari zu fahren. Kaum sitzen wir im Auto, da beginnt es zu gießen. Es hört erst auf, als wir an der Marina aussteigen. Das nenne ich Timing.
Der Kurzbesuch in der Hauptstadt hat uns Spaß gemacht, nicht nur wegen des klimatisierten Hotelzimmers.