Fleißige Tage und ein unfreiwilliges Bad

In Kuah legen wir souverän an, trotz Strömung von der Seite. Nach dem Chaos bei unserem Anlegemanöver in Rebak vor gut einer Woche, ist das erwähnenswert. Unser Helfer hat wirklich alles getan um das Manöver zu sabotieren und war damit dieses Mal auch ziemlich erfolgreich. Er hat es geschafft das Schiff gegen unseren Willen aufzustoppen noch bevor wir in die Box gefahren waren, hat dann die Vorleine aber ins Wasser fallen lassen und stand im Weg. Das Kuddelmuddel war perfekt. Am Ende lag Mari am Steg und ich schwamm im Hafenbecken.

Die Woche in Rebak ist schnell vergangen. Eigentlich wollten wir gar nicht so lange in Langkawi bleiben, sind aber guter Dinge, weil wir viel geschafft haben. Ein neues Solarpanel soll uns mit mehr Strom versorgen und wird bei Bedarf auf dem Bimini liegen, den Regler haben wir im Elektroschrank eingebaut (der früher mal ein Kleiderschrank war) und ein langes Kabel mit den entsprechenden Anschlüssen vorbereitet. Die Sprayhood hatte einige durchgescheuerte oder durchgesonnte Nähte und auch am Bimini wollten einige Nähte erneuert werden. Schon vor einigen Wochen haben wir eine Starlink-Antenne gekauft, die es ermöglicht via Satellit im Internet zu surfen. Nun haben wir die Halterung, die wir anfertigen lassen haben, abgeholt. Am aufwendigsten war es jedoch das Kabel durchs Schiff zu legen insbesondere, weil wir kein neues Loch ins Deck bohren wollten.

Der Wassersammler im Auspuff, hatte eine kleine Stelle, wo wir vermuteten, dass es leckt. Deshalb hatten wir in Deutschland ein Ersatz gekauft (extrem praktisch im Gepäck, wiegt zwar wenig ist aber sehr unförmig). Als wir das alte Teil ausbauen stellen wir fest, dass der Schaden viel größer ist als gedacht, auf der Unterseite war das Ding ziemlich korrodiert. Das neue Teil ist aus Plastik, das alte aus Edelstahl und natürlich sind die beiden völlig unterschiedlich geformt. Wir bestellen einen längeren Auspuffschlauch, damit wir das Plastikteil einbauen können, und fragen Frederick, ob er das alte Teil schweißen kann. Frederick hat auch unsere Antennenhalterung gebaut und ist der Mann für Edelstahlarbeiten. Er repariert den alten Wassersammler innerhalb rekordverdächtiger zwei Tage und macht uns damit sehr glücklich. Frederick, kann nicht nur mit Edelstahl umgehen, sondern spielt auch toll Gitarre und hat eine sehr schöne Stimme. So kommt es, dass wir das reparierte Teil bei live Musik an der Bar abholen.
Jetzt haben wir nun gleich zwei mögliche Lösungen und entscheiden uns das alte Teil einzubauen und das neue als Ersatz zu behalten. Weil wir gerade dabei sind bekommt der Motor noch Streicheleinheiten. Wir wechseln Motoröl und Filter.

Mit einer langen Einkaufsliste tigern wir durch den chinesischen Supermarkt und bekommen fast alles, sogar Kartoffelpüree. Nun ist Maris Bauch wieder gut gefüllt ist und wir werden bis auf weiteres nicht verhungern werden.

Wir sind eigentlich erstaunt, dass wir so gut vorangekommen sind. Es ist noch immer sehr heiß. Die Wetter-App sagt gerne 36 Grad, gefühlt wie 45. Mal denken wir, dass wir uns langsam dran gewöhnen, dann ist es wieder ganz schlimm. Wir haben das Gefühl zu schmelzen und trinken unglaubliche Mengen Wasser. Die T-Shirts können regelmäßig ausgewrungen werden. Jede Dusche ist eine willkommene Erfrischung, auch wenn man das Gefühl hat, es lohne sich nicht. Minuten später ist man wieder schweißnass. Ich habe jetzt auch am Hals Pusteln, die meistens jucken, manchmal verwandelt sich das in einen stechenden Schmerz. Hoffentlich verschwindet das bald wieder. Ich träume von Nieselregen und lese Krimis die im Winter nördlich vom Polarkreis spielen oder im Südwinter in der Antarktis.

Rebak hat uns wieder gut gefallen und den täglichen Morgenspaziergang haben wir beibehalten. Mal treffen wir einen großen Waran auf dem Weg, mal beobachten wir die Reiher beim Frühstück. Kolibris landen auf dem Dinghi des Nachbarboots, es gibt viele schöne Schmetterlinge und wir sehen Delfine von der Terrasse des Hotels. An den vielen Nashornvögeln und ihrem lustigen Flugstil kann ich mich nicht satt sehen, nur mit den Fröschen in der Damentoilette bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden.

In Kuah verbringen wir nur eine Nacht und besuchen die Behörden. Da wir Langkawi verlassen, brauchen wir eine „domestic clearance“.

Vermutlich besser als neu.
Das gute Stück ist wieder an seinem Platz.
Auch am Bimini wollen einige Nähte erneuert werden.
Ich brauche keinen Prinzen und mag Frösche draußen, aber nicht auf der Toilette.