Es wird Zeit auszureisen. Wir werfen uns in unser Behördenoutfit und fahren nach Chalong. Dort erfahren wir, dass der Strom ausgefallen ist und wir deshalb nicht auschecken können. Wir sind etwas ratlos. Schließlich erklärt sich die Mitarbeiterin vom Hafenbüro bereit uns zu informieren, falls der Strom zurückkommt. Dafür werden wir kurzerhand Facebook-Freunde. Ich kenne nun tatsächlich eine Asiatin, die kein WhatsApp nutzt. Ein kleiner Spaziergang bringt uns in ein nettes Café, wo Saft und kalter Kaffee ungesüßt sind (hier ist das eine Erwähnung wert) und eine Zeitung ausliegt! Als wir gerade überlegen, wie lange wir Zeitung lesen wollen oder ob wir für heute aufgeben, ist der Strom zurück. Um zehn vor zwölf treffen wir an den Büros ein, zehn Minuten vor der Mittagspause… Wir haben Glück und kommen trotzdem dran. Beim Zoll frage ich, weshalb auf unserer Clearance vom Hafenmeister so komische Daten stehen. Das Dokument ist wieder (wie bei der Einreise) falsch. Die Dame vom Zoll besorgt für uns ein neues Papier, das nicht schon vor Ausstellung ungültig ist.
Ich mag es gar nicht schreiben, wir haben schon wieder Feiertagszuschläge bezahlt. Meine oberflächliche Recherche ergab keinen weiteren Feiertag in dieser Woche. Nachdem wir erfahren hatten, dass es der Tag es Pflugs ist, fanden wir dazu auch Informationen. Er gilt nur für Behörden und hat eine nette Geschichte. Unsere Taxifahrerin beim Einklarieren hatte uns davon erzählt, sie hatte Krönungstag und Pflug-Tag verwechselt. Die Pflug-Zeremonie findet zu Beginn der Reisanbausaison statt. Verkürzt dargestellt, bekommen die Ochsen, die während der Feierlichkeiten den Pflug ziehen, unterschiedliches Futter angeboten. Aus ihrer Wahl lässt sich eine Vorhersage über die zu erwartende Ernte treffen. Eine Art Ochsenorakel. Das wäre vielleicht auch was für die kommende Fußball-EM.
Nun ist es ohnehin viel später als geplant. Wir beschließen essen zu gehen und lassen uns zum netten Restaurant vom letzten Mal bringen. Wir werden herzlich empfangen und essen wieder ausgezeichnet. Dieses grüne Curry!
Anschließend kaufen wir ein und kommen erst nach fünf Uhr zurück beim Boot an. Wir verstauen unsere Einkäufe und gehen an (oder eher in) den Pool. Die Abreise haben wir auf den nächsten Morgen verschoben.
Im Beitrag vom Schlauchbootkauf fehlten Fotos vom neuen Begleiter. Unser neues Beiboot haben wir inzwischen aufgepustet, ausprobiert, wieder eingepackt und natürlich fotografiert. Das Titelbild zeigt die lange Pier von Chalong.



