Von Langkawi nach Phuket

In Kuah können wir eine Bestellung im Segelladen abholen, kaufen ein, laden unsere SIM-Karten auf und lassen unsere Dieselkanister füllen. Ich beschließe das vorübergehende Ende der Bootsarbeiten mit einer ausgiebigen Dusche samt Haarspülung zu feiern – und werde mal wieder enttäuscht. In Kuah gibt es ein Wasserproblem. Weder auf den Stegen, noch im Duschgebäude kommt ein Tropfen aus der Leitung. Also gibt es heute keine Verwöhn-Dusche. Immerhin erfrischt uns ein Bad im Pool und eine kurze Frischwasserdusche auf der Pier.

Dienstagvormittag (am 30.04) klarieren wir aus Malaysia aus. Das geht in Kuah schnell und ist kostenlos. Im Fährterminal trinken wir bei Starbucks einen Eiskaffee und genießen ausgiebig die Klimaanlage, bevor wir mittags ablegen. Wir fahren entlang der Ostküste und ankern nachmittags in Langkawis Norden. Der Ankerplatz ist nicht so einsam wie gedacht. Hier gibt es inzwischen ein kleines schwimmendes Fischerdorf und die Pier ist dort, wo wir eigentlich ankern wollten. Wir können aber problemlos gegenüber ankern und beobachten das Kommen- und Gehen in den Abendstunden. Abends kreisen die Adler über uns, über 50 Tiere drehen ihre Runden. Ein tolles Bild.
Wir frühstücken im Schatten der hohen Felsen, dann geht’s weiter. Die Fahrt entlang Langkawis interessanter Nordküste macht Spaß und erinnert ein wenig an Norwegens Fjorde, wir passieren Aquafarmen und einige Fischer. Noch sind keine Touriboote zum berühmten „Hole in the Wall“ unterwegs, einer recht schmalen Durchfahrt zwischen den hohen Felsen. Später ist hier sicherlich viel Verkehr. Unser Tagesziel ist eine Bucht im Norden der Insel Tarutao, die bereits zu Thailand gehört.
Weiter geht es nach Koh Kradan und über Koh Phi Phi nach Phuket. Die Tage sind heiß, aber das Wasser ist klarer als in Langkawi und so macht das Baden mehr Spaß. Am Ankerplatz bei Koh Kradan haben wir einen großen Fischschwarm unterm Boot und in Koh Phi Phi ist das Badewasser endlich wieder ganz und gar transparent. Obwohl wir im Nordosten Koh Phi Phis ankern und nicht in einer der berühmten Buchten, ist der Verkehr enorm. Kleine und große Fähren, die berühmten (und sehr lauten) Longtails, Tauchboote und Fischer jagen die Küste entlang. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, nach Anbruch der Dunkelheit wird der Bootsverkehr ruhiger, dafür hört man jetzt die Disko.
Wir haben nur wenig Wind und freuen uns deshalb immer sehr, wenn wir segeln oder wenigstens die Genua zur Unterstützung des Motors mitziehen lassen können. Die Bootsbewegungen sind angenehmer und das Steuern macht mehr Spaß. In einigen Abschnitten fahren wir stundenlang Zickzack um die Fischerfähnchen, die Netze oder Reusen markieren. Im besten Fall handelt es sich um bunte Fähnchen, oft aber nur um Plastikflaschen, die sich vom treibenden Müll nur dadurch unterscheiden, dass sie, da am Netz angebunden, etwas nicken und nicht ruhig auf der Oberfläche treiben.
Wir haben Glück mit dem Wetter, tagsüber ist es immer trocken. Mal weckt uns ein Gewitter um zwei, mal um fünf Uhr nachts. Die Gewitter bringen meistens einige kräftige Böen mit, so dass wir immer so ankern, dass wir 360 Grad um den Anker herum schwoien können, ohne Felsen oder Riffen zu nahe zu kommen. Wenn es nachts durchs Luk aufs Kopfkissen regnet, ist es Zeit aufzuspringen und alle Luken zu schließen. Neulich hatten wir das Fenster überm Herd vergessen. Es ist enorm, wieviel Wasser sich nach einem kräftigen tropischen Gewitterschauer, auf und unterm Herd, im Kühlschrank, auf der Arbeitsfläche und auf dem Boden sammelt. Unsere Küche ist jetzt wieder sehr sauber.
In Phuket haben wir die Ao Po Marina angelaufen. Da wir uns ein neues Schlauchboot kaufen wollen, möchten wir am Steg liegen und diese Marina ist für uns unabhängig von der Tide jederzeit zu erreichen. Sie liegt etwas weit ab von der Stadt Phuket und den Behörden im Süden, aber auch hier funktioniert Grab (die Taxi App) hervorragend.