Nach einer Woche schwimmt Mari wieder im Hafenbecken. Die Arbeiten, die an Land über die Bühne gehen mussten, haben zum Glück ganz gut funktioniert. Wir haben Marisol polieren lassen, aber selber anschließend noch Wachs aufgetragen und den gelben Streifen erneuert. Einige kleine Schäden im Gelcoat haben wir ausgebessert und bei der Windsteueranlage Lager gewechselt.
Das Antifouling haben wir auch malen lassen und hatten so genügend Zeit für den Kleinkram.
Zügig waren wir an Land fertig, konnten aber nicht wieder ins Wasser, weil der Travellift-Fahrer Urlaub hatte. Also haben wir uns einen Tag frei gegeben und mit dem Mietwagen einen Ausflug gemacht, der uns natürlich zuerst in den Baumarkt führt.
Es ist sehr heiß, der Spaziergang zum Wasserfall wird nicht verlängert und das Restaurant fürs Mittagessen haben wir nach der Klimaanlage ausgewählt. Trotzdem war es schön unterwegs zu sein. Auf dem Rückweg halten wir am Supermarkt, auch wenn wir gar nicht so viel einzukaufen brauchen, da wir einige Lebensmittel geschenkt bekommen haben. Segler, die ihr Boot hier für längere Zeit alleine lassen, haben uns ihre Vorräte überlassen.






Es ist schön, wieder auf dem Wasser zu Hause zu sein. Ich bin ohnehin kein Fan des Lebens „on the hard“, aber bei diesen sehr hohen Temperaturen ist es noch weniger schön. Zurück in unserem Hafen legen wir noch eine kleine Arbeitsphase ein. Die Liste mit Erledigungen ist natürlich nicht abgearbeitet, aber ein ganzes Stück kürzer geworden. Zwischenzeitlich sind Arbeiten an Deck eine Strafe. Es ist zu heiß. Man verbrennt sich an der Genua-Schiene, am Bimini-Gestänge und an den Solar-Panels. In den ganz warmen Mittagsstunden sogar auf dem weißen Deck. Trotzdem haben wir einiges abgearbeitet. Der Salontisch ist in neuer Position angeschraubt worden und wackelt nicht mehr, das Deck ist poliert, die Windeinheit im Mast wurde getauscht, ein paar Verkabelungen optimiert und viele Klebestreifen und Bändsel wurden ersetzt.
Aber natürlich haben wir auch mal wieder eine echte Baustelle. Ohne wäre es wohl zu langweilig. Das Ruder ließ sich kaum noch drehen. Ein Grund für schlaflose Nächte. Wir lösen die Verbindung zur Steuersäule und plötzlich lässt sich das Ruder ganz leicht bewegen. Bitte nicht schon wieder die Steuersäule! Das hatten wir doch erst in Nouméa. Schließlich findet Nobbi raus, dass es die Achse ist, auf der das Steuerrad sitzt. Eines der beiden Kugellager scheint fest du sein. Gemeinsam entwickeln wir eine effektive Symptombekämpfung. Wir spritzen Öl ins Kugellager und saugen rostige Suppe ab. Eine elegante Werkzeug-Kombination aus 0,7mm Kanüle, Spritze und Schraubendreher zeigt Wirkung. Nachahmung nur begrenzt empfohlen. So können wir weiterfahren bis wir neue Lager haben.
Jeden Morgen nehmen wir uns Zeit für einen kleinen Spaziergang. Die Insel Rebak hat einige nette beschattete Waldwege und es gibt erstaunlich viel zu sehen. Der Höhepunkt unserer Morgenrunden war die Begegnung mit den fröhlichen Ottern, denen wir beim Frühstück zusehen durften.
Schließlich ist es Zeit sich loszureißen. Natürlich könnte man noch viel Zeit in Rebak verbringen, am Boot rumtüddeln, spazieren gehen, im Pool baden, Freunde und Bekannte treffen, doch wir wollen endlich wieder unterwegs sein.
Zunächst geht es nur 12 Meilen nach Kuah, in den Hauptort. Die Fahrt verläuft unspektakulär und entspannt, nur der viele Müll, der im Meer treibt entsetzt uns mal wieder. Beim Einlaufen in den Hafen verwechsle ich die Plätze, aber wir dürfen trotzdem liegen bleiben. In der Nebensaison ist hier reichlich Platz.
Morgens auf Rebak:










