Pulau Talang, Pulau Kendi und Pulau Bidan. Diese drei kleinen unbewohnten Inselchen leisten uns jeweils eine Nacht Gesellschaft. Der Ankerplatz bei Pulau Talang gefällt uns besonders gut. Die Insel und das nahe Festland sind dunkelgrün bewachsen. Viele Adler kreisen über uns und machen Jagd auf Fische. Fische scheint es hier viele zu geben, einige springen bei uns an Deck. Auf dem offenen Ozean sind fliegende Fische, die sich an Deck verirren keine Seltenheit, aber Fische die am Ankerplatz bei uns auf dem Schiff landen, sind doch eine Rarität. Überhaupt herrscht hier eine gewisse Neugierde der Unterwasserwelt auf das Leben über der Wasseroberfläche, ein kleiner Oktopus kommt mit der Ankerkette aufs Boot. Nobbi befördert ihn zurück ins Wasser und stellt sich vor wie dieser nun seinen Enkeln erzählt „einmal war ich an Bord einer Segelyacht…“.
An zwei Abenden trifft uns wieder ein heftiges Gewitter und wir sind sehr froh, dass wir den jeweiligen Ankerplatz schon erreicht haben. Der Himmel öffnet sich und ein regelrechter Wasserfall ergießt sich auf uns. Das Wasser kann gar nicht schnell genug abfließen und steht Zentimeter hoch an Deck.
Von unserem Ankerplatz bei Pulau Kendi sehen wir die Lichter der Hochhäuser auf Penang. Die Insel Penang hat eine lange und interessante Geschichte, wir hoffen, dass wir noch Gelegenheit haben mehr als einen Blick auf diese Insel zu werfen, entscheiden uns diesmal aber den Weg nach Norden fortzusetzen.
Mal fahren wir stundenlang zwischen Fähnchen, die Netze markieren, hin und her, mal ist die Reise eher ereignislos. Manchmal sind duzende Fischer in unserer Nähe unterwegs. Hier gibt es auch Boote die mit Netzen fischen, die direkt an der Wasseroberfläche gezogen werden. Wir versuchen uns von ihnen fern zu halten. Wir haben kein kritisches Zusammentreffen mit einem der vielen Fischerboote, aber es ist schon etwas anstrengend, dass viele gerne genau auf uns zu fahren und erst kurz vor uns erkennen lassen, dass sie dicht hinter oder vor uns passieren werden. Wirklich nervend ist die, anscheinend tolerierte Praxis, AIS-Notsignale als Netzmarkierung zu verwenden. Im nördlichen Teil der Malakka-Straße zeigt unser AIS (und auch das aller anderen Schiffe in der Region) immer wieder ein Notsignal (manchmal als Test markiert, meistens nicht). Glücklicherweise hatten wir von dieser fragwürdigen Praxis gehört, sonst hätten wir wohlmöglich versucht Hilfe zu leisten.
Die Etappe zur Insel Bidan war mühsam und wir sind froh als wir den Anker neben dem Inselchen ins Wasser schmeißen können. Bald ankert ein Fischerboot dicht neben uns, zwei Frauen und zwei Männer sitzen im offenen Boot. Es beginnt zu nieseln und wir sind froh, dass das Bimini uns Schutz bietet. Unsere Nachbarn ziehen sich Plastiksäcke über, luxuriös oder romantisch geht es dort an Bord nicht zu. Bei Einbruch der Dunkelheit geht der Generator an, der den Strom für das grüne Licht liefert. Die Marsianer sind gelandet. In der Umgebung sind duzende von grünen Lampen zu sehen. In dieser Nacht brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, dass uns ein flotter Fischer über den Haufen fährt. Unsere Nachbarn beleuchten unser Boot hervorragend. Der Generator läuft tatsächlich die ganze Nacht, nur um diese eine sehr helle grüne Lampe mit Strom zu versorgen. Neben den Fischen, die das grüne Licht anziehen soll, zieht es auch Insekten an, die wiederum die Fledermäuse auf den Plan rufen. Hunderte von Fledermäusen kreisen über dem kleinen Boot mit den beiden Paaren, die auf den großen Fang warten.
Zwischen Bidan und Langkawi stehen viele Fischfallen. Lange Bambusstangen ragen aus dem Wasser. Manchmal machen bunte Flaggen auf diese Hindernisse aufmerksam, oft sind sie nicht markiert und man sieht sie erst spät. Diese Fischfallen scheinen sich zu lohnen, wir haben sie in Wassertiefen bis zu 25m angetroffen und stellen uns vor, dass es relativ aufwendig ist sie aufzustellen.
Tote Fische, tausende tote Fische. Wir können nicht zuordnen von welchem der Fischerboote sie kommen. Die toten Fische, an denen wir vorbeisegeln, sind ziemlich klein, die meisten wohl unter zehn Zentimeter. Nun werden sie auch nie groß. Ist das alles „Beifang“ und lässt das nicht auf eine ziemlich kleine Maschengröße schließen?
Endlich kommt Langkawi in Sicht. Die erste Nacht verbringen wir in einer schönen Bucht im Süden der kleinen Inselgruppe. Hohe Felsen ragen neben den Ankerplatz auf, der weiße Strand wird von hohen grünen Bäumen gesäumt und die ganze Bucht ist mit dunklen Felsen eingerahmt. Wir beobachten die Affen, die über den Strand rennen und die vielen Adler, die über uns kreisen. Pünktlich zum Sundowner, mit dem wir die Ankunft in Langkawi und die glückliche Passage von Puteri feiern, kommt eine große Schule Delfine vorbei uns verwöhnt uns mit kühnen Sprüngen. Sehr kitschig, aber sehr schön!














