Eine Stippvisite in Ho-Chi-Minh City

Nach unserer Reise nach Indonesien hat es uns gesundheitlich erwischt, nacheinander liegen wir flach. Nach ein paar Tagen geht es uns etwas besser, auch wenn wir uns beide sehr schlapp fühlen.
Obwohl wir noch nicht wieder richtig fit sind, entschließen wir uns, unseren gebuchten Flug nach Ho-Chi-Minh City anzutreten. Für eine Vietnam-Rundreise haben wir leider nicht genügend Zeit, aber eine Städtereise passt in den Plan. Ho-Chi-Minh City hat über neun Millionen Einwohner und ist die größte Stadt Vietnams. HCMC umfasst ein recht großes Gebiet, das keine geschlossene Stadt darstellt und jenseits des Stadtzentrums zum Teil dörflichen Charakter hat. Die Stadt Saigon wurde 1976 nach der Wiedervereinigung in Ho-Chi-Minh City umbenannt. Ho-Chi-Minh war ein Revolutionär, Politiker und Präsident Nordvietnams. Umgangssprachlich wird er „Uncle Ho“ genannt und wir werden tatsächlich mehrfach gefragt, ob wir Uncle Ho schon besucht hätten. Haben wir natürlich, sein Denkmal steht vorm sehr schönen Rathaus.
Der Name Saigon wird besonders fürs Stadtzentrum benutzt, gelegentlich auch für die ganze Stadt und ist Namenbestandteil unzähliger Attraktionen, Hotels und Firmen. Nobbi war zuletzt 1994 im damals noch sehr kommunistisch geprägten Saigon und stellt, nicht überrascht fest, dass die Stadt sich sehr verändert hat.

Noch etwas angeschlagen, lassen wir es eher ruhig angehen und sind ausnahmsweise eher im Schleichtempo als im Stechschritt unterwegs.
Wir haben ein Zimmer in einem netten Hostel gebucht, von dem wir das Stadtzentrum gut zu Fuß erreichen können. Es gibt einige schöne Gebäude aus der Kolonialzeit, die inzwischen renoviert sind. Besonders gut gefällt uns das Postamt. Die Oper sehen wir uns an, als wir eine die Vorstellung einer Artistengruppe besuchen. Zu traditioneller Musik mit riesigen Reiskörben und Bambusstangen werden viele schöne Bilder dargestellt.
Während einer Stadtrundfahrt bekommen wir einen guten Überblick, außerdem ist diese Art des Stadtentdeckens nicht so anstrengend. Das kommt uns bei der Wärme entgegen.
Von der Aussichtsplattform des Bitexco Towers genießen wir die Aussicht über die Stadt. Unseren Besuch haben wir absichtlich auf einen klaren Morgen gelegt und können weit sehen. Viertel mit großen Hochhäusern und Viertel mit kleinen Häusern und einem unübersichtlichen Gewirr kleiner Straßen wechseln sich ab. Und wir haben einen schönen Blick auf den Saigon, so heißt auch der Fluss. Einen kleinen Eindruck vom Saigon bekommen wir auch, als wir einige Stationen mit dem Waterbus, einer Fähre, fahren. Hier sehen wir sehr luxuriöse Anwesen, viele Luxusyachten und auch ärmere Viertel. Und wir sehen viele Schiffe, Bargen und Schleppverbände die auf dem Fluss unterwegs sind.
Auf einem gemütlichen Spaziergang erkunden wir den botanischen Garten, in dem auch der Zoo liegt. Die großen alten Bäume sind toll, auch die Orchideen Sammlung und mehrere kleine Gärten gefallen uns. Die Tiergehege mögen wir nicht alle, einige sind überbelegt und das Reptilienhaus ist sehr unheimlich. Es hat die Ausstrahlung eines „lost place“, nur dass es eben bewohnt ist, von sehr vielen Pythons und leicht aggressiven Leguanen. Mir gefällt, dass ich Auge in Auge mit einer Giraffe sprechen kann, Nobbis Liebling ist das riesige weiße Nashorn.
Wer Vietnam besucht und sich mit seiner Geschichte beschäftigt, kommt am Vietnamkrieg (hier Amerikanischer Krieg genannt) nicht vorbei. Wir besuchen das Kriegsmuseum, dessen Kernstück eine Ausstellung mit Fotos verschiedener, getöteter Kriegsreporter ist. Es ist traurig, bedrückend und aufrüttelnd. Zwischendurch nehmen wir uns Zeit mit Hilfe von Wikipedia Wissenslücken zu schließen.
Uns beeindruckt, dass es sehr voll ist. Viele Touristen sind interessiert, viele junge Menschen sind im Museum. Wir treffen gleich eine ganze Reihe unserer Hostel-Bewohner. Was mich hingegen abstößt, ist die Begeisterung für Selfies mit Waffen, nachdem man sich gerade die grausamsten Kriegsverbrechen in allen Details angesehen hat.

Natürlich hatten wir auch Gelegenheit durch kleine Gassen zu streichen und ausgiebig zu essen. Neben einigen schönen Gebäuden, ist Bánh mì das beste Resultat der französischen Kolonialisierung (meiner überhaupt nicht maßgeblichen Meinung nach). Das Baguette, das wunderbar gefüllt wird, zum Beispiel mit Fleischklößchen, Chilisauce, eingelegten Gemüse und Koriander, schmeckt wunderbar. Eigentlich wollen wir nur kurz sitzen und entscheiden uns in eine schmale Straße abzubiegen und dort eine Tasse Kaffee zu trinken. Als wir uns setzten wollen, erklären uns zwei Frauen, dass es zwar Kaffee gibt, wir aber lieber zwei Häuser weiter eine Tasse trinken sollen. Wir wundern uns etwas, dass wir zu einem Floristen geschickt werden und bekommen dort nicht nur einen Kaffee sondern ein Kunstwerk. Auf Tisch landet eine Glasbox in dem nicht nur eine Insel mit unserem Kaffee liegt, sondern sich auch ein hübsches Blumengesteck befindet. Der Kaffee schmeckt super und wir haben auch gleich Familienanschluss, inklusive Katze. Aus Versehen essen wir mittags auch die allerbeste Pizza (seit Jahren?) in einem Restaurant im zweiten Hinterhof. Umwege lohnen sich!
Die Abende lassen wir auf der Dachterrasse unseres Hostels ausklingen, wo wir den Altersschnitt deutlich anheben, aber trotzdem willkommen sind. Im leichten Abendwind, bei einem leckeren Saigon-Bier ist schnell vergessen, dass die Tage sehr warm sind.

Und dann treffen wir auch noch andere Segler. Diesmal nicht zufällig, sondern absichtlich. Sie sind die einzigen vietnamesischen Langfahrtsegler, die wir kennen. Wir verbringen einen schönen Abend zusammen und kommen in den Genuss eines tollen Abendessens bei einem Meeresfrüchte-Restaurants, vor dem wir auf der Straße sitzend („Street Food“) gegessen haben. So haben wir die Gelegenheit lauter Dinge zu kosten, die wir niemals bestellt hätten, ganz verschiedene Meeresschnecken, Muscheln, Krebse und Pastete. Tatsächlich hat mir alles sehr gut geschmeckt.

Saigon hat uns sehr gefallen und noch neugieriger auf (mehr) vielleicht etwas ländlicheres Vietnam gemacht.

Das Rathaus.
Der Markt.
Das Postgebäude.
Das Opernhaus.
Im Continental hat Nobbi `94 gewohnt, seitdem hat sich viel verändert.
Es gibt viele kleine interessante Gassen.
Im Tempel wird gebetet und renoviert.
Eine Stadt voller Pagoden.
Der Wiedervereinigungspalast.
Ein buddhistischer Tempel.
Im Botanischen Garten gefällt es uns.
Gut beschirmt im Botanischen Garten.
Eine Schönheit.
Auge in Auge mit einem Giraffenmann.
Vom Bitexco Tower hat man einen tollen Ausblick.
Saigon von oben.
Saigon liegt am Saigon-Fluss.
Wir fahren mit dem Waterbus.
Saigon vom Wasser.
Erstaunlich viele Luxusyachten.
Saigon vom Wasser.
Lauter schwimmende Inseln.
Eine Straße voller Buchläden.
Spiegeltransport.
So können nur Profis schlafen.
Eine Kokosnussverkäuferin
Ein Laden für Hamsterbedarf.
Der Traum jeden Elektrikers. Wem gehört welches Kabel?
Nicht nur Kaffee, sondern ein Kunstwerk.
Ein Hahn mitten in der Innenstadt.
Nobbi auf der Dachterrasse – sehr schön: die Lampe im Hintergrund.