Bali – immer wieder schön

Unser Bali Aufenthalt verläuft etwas anders, als wir es uns es vorgestellt hatten. Erst bin ich krank, dann fällt das geplante Familientreffen wegen Krankheit aus. Wir lassen es also ruhig angehen. Da wir schon auf Bali waren, kennen wir bereits einige der tausend Tempel und touristischen Highlights.
Wir bummeln durch Ubud, kaufen Souvenirs, gehen grandios essen und legen nachmittags eine Lesestunde am Pool ein.
Bali ist ganz anders als andere Teile Indonesiens. Das liegt sicherlich daran, dass die meisten Balinesen Hindus sind. Tempel und Opfergaben sind allgegenwärtig. Außerdem ist Bali touristischer als die meisten Orte an denen wir zuletzt waren. Wie viele Orte, hat Bali zum Teil ein regelrechtes Touristen-Problem. Junge Männer mit nacktem Oberkörper, Frauen im Bikini auf dem Roller, das gefällt vielen Balinesen nicht. Und „Instagrammer“ ohne Ende. „Einmalige“ Fotos auf der Schaukel im Reisfeld, vorm Tempel und unterm Wasserfall. In jedem Restaurant und an jeder Straßenecke wird gefilmt und sich selbst fotografiert. So extrem wie hier haben wir es noch nirgends erlebt.
In Ubud, im Zentrum der Insel, kommt es uns voller vor als bei unserem letzten Besuch vor fünf Jahren. Doch man versichert uns, dass Nebensaison sei und eigentlich zu wenige Touristen angereist seien. Aber wie so häufig findet man auch viel ruhigere Ecken, wenn man möchte.
Natürlich steht ein kurzer Besuch des Ubud Palace und des Marktes an. Beim Sonntagsspaziergang durch den Monkey-Forest ist es sehr voll. Es sind nicht nur sehr viele Besucher unterwegs, die Affen haben hier definitiv ein Überbevölkerungsproblem und werden gelegentlich zudringlich.
Wir sind mit dem Roller unterwegs. Nobbi hat seinen Spaß und ich sterbe. Wir sind ein eingespieltes Rollerteam. Während Nobbi fährt, navigiere ich. Das hat den Nachteil, dass ich auch schuld bin, wenn wir wieder eine besonders schmale Straße finden oder uns enge Serpentinen in eine schmale Schlucht bringen. Steil bergabfahren ist etwas, dass ich nicht besonders schätze. Trotz meines ambivalenten Verhältnisses zum Rollerfahren genießen wir die Touren sehr. Man ist unabhängig, sieht viel und kann jederzeit anhalten.
Kaum etwas ist so unglaublich grün wie junge Reispflanzen. Nicht zu Unrecht gehören die Reisterrassen zu Balis beliebtesten Fotomotiven. Auch uns gefallen die Reisfelder. Wir düsen mit dem Roller auf schmalen, sich schlängelnder Straßen durch die Felder, sitzen im Café mit Reisfeldblick und wandern auf einem schmalen Weg zwischen den Reisterrassen entlang. Meine Lieblinge sind die Enten, die lustige Geräusche machen, wenn sie zwischen den gefluteten Pflanzen nach Nahrung suchen.
Die Heuschrecken (oder sind es Reisschrecken?) auf den Reisähren sind größer, als die hübschen kleinen Vögel, die sich ebenfalls ihren Anteil an der Reisernte genehmigen. Abends tanzen tausende kleine Glühwürmchen über dem Reisfeld neben unserem Hotel und erfreuen uns mit ihrem Geblinke.

Wir sehen uns zwei Tempel an, die wir noch nicht kennen. Den Pura Taman Ayun im Süden der Insel und den Pura Ulun Danu am Beratan See. Sie sind ganz verschieden und beide schön. Den ersten Tempel haben wir zunächst tatsächlich ganz für uns, weil wir so früh dort sind. An dem hochgelegenen See ist es schön kühl und die Luft wunderbar klar.
Eine kurze Wanderung bringt uns zu zwei Wasserfällen. Die beiden Wasserfälle Sekumpul und „hidden waterfall“ befinden sich im Norden der Insel. Der Weg ist nicht weit, hat aber sehr viele Stufen. Wir verzichten darauf unterhalb des Wasserfalls zu schwimmen, genießen es aber die Füße im kalten Wasser abzukühlen.
Noch mehr Spaß als die Wasserfälle, macht uns aber die Fahrt dorthin. Eine schmale Straße schlängelt sich durch kleine abgelegene Orte in Balis bergigem Zentrum. Als dann ein Auto vor uns liegen bleibt, kommt sogar unser tiefenentspannter Fahrer ein bisschen ins Schwitzen.

Nach fünf Tagen in Ubud und vier Tagen in der Nähe von Ubud, verbringen wir die letzten beiden Nächte in Kuta, ganz im Süden Balis. So haben wir nur eine kleine Strecke zum Flughafen zurückzulegen. Hatte Kuta früher den Ruf hoffnungslos überlaufen zu sein, empfanden wir es jetzt als vergleichsweise leer. Die Party steigt nun wohl in Canggu wird uns berichtet.
Wir spazieren am Strand und auf der Strandpromenade entlang, verstecken uns vor einem Schauer im Shoppingcenter, finden ein tolles vietnamesisches Restaurant und trinken abends ein Sonnenuntergangsbier am Strand.

Mit einem kleinen Zwischenstopp in Singapur kehren wir zurück nach Malaysia zu unserer Mari. Sie ist ein wenig staubig, aber ansonsten sieht man ihr unsere Abwesenheit nicht an.
Jetzt liegen unsere Pläne wieder auf Eis (irgendwie unpassend bei 30 Grad), wir sind beide krank und deshalb passiert hier gerade nicht viel.