In gemütlichen Etappen von Inselchen zu Inselchen

Eigentlich wollten wir in drei Etappen weiter nach Batam segeln. Doch morgens (Montag 9. Oktober) haben wir keine Lust uns zu beeilen. Erstmal gibt es Pfannkuchen zum Frühstück, dann beschließen wir eine Planänderung. Wir machen einen kleinen Abstecher und entscheiden wir uns für den Weg westlich der Insel Sebangka. Die Route ist interessant. Kleine Dörfer, mit Häusern, die auf Stelzen am Wasser stehen, ein paar Fischer, ab und zu eine Fähre, Mädels auf dem Schulweg und Delfine bieten Abwechslung. Nach ein paar Stunden suchen wir uns einen Ankerplatz.
Nördlich der Insel wollen wir durch eine schmale Enge zwischen zwei Inseln fahren und da die Seekarten etwas rudimentär sind, ist es spannend. Aber mit dem Sattelitenbild und einem aufmerksamem Blick auf Strudel und Wellen, die die Strömung hier zaubert, lässt sich die Durchfahrt gut durchqueren. Die Landschaft ist toll! Kleine und große grüne Inseln. Die weiter entfernten Eilande liegen grau im Dunst. Felsen, kleine weiße Strände und große Bäume bilden Kontraste. Über uns kreist ein Adler.
Das Riff der Insel, vor der wir die Nacht verbringen ist sehr breit, so dass wir weit vom Land entfernt ankern. Es fühlt sich ein wenig merkwürdig an, als würden wir mitten im Meer liegen.
Am nächsten Tag erreichen wir die Riau-Inseln, die Inselgruppe gleich südlich von Singapur, zu der auch Batam gehört, die Insel auf der wir ausreisen wollen. Der Ankerplatz vor einem sehr kleinen Dorf, den wir uns auf dem Satellitenbild ausgesucht haben, gefällt uns gut. Die Häuser stehen auf Stelzen am oder im Wasser, Algen werden auf Gestellen getrocknet und auf dem Riff stehen Fischfallen aus Holzpfählen. Jeder kommt mit seinem Boot „zufällig“ vorbei, die Bewohner sind genauso neugierig wie wir. Abends weht Gitarrenmusik und Gelächter uns zu herüber. Uns gefällt es hier. Wir bleiben einen Tag.
Hier zwischen den Inseln fühlt es sich an, als wären wir ganz weit weg von allem. Wir ankern wie auf einem Binnensee, umgeben von Inseln und Riffen, mit kleinen Dörfern und kleinen Booten. Doch wir sind der modernen Zivilisation schon sehr nahe. Es gibt wieder mehr Sender als wir Speicherplätze im Radio haben, darunter auch welche, die wir hören mögen und mehrere aus Singapur. Ist ja auch schön, wenn man die Nachrichten versteht. Außerdem sehen und hören wir Flugzeuge, der Flughafen von Singapur ist nur 80km entfernt.
Wir genießen diese bummeligen Tage, auch wenn es sehr heiß und schwül ist. An den meisten Tagen regt sich kaum ein Lüftchen, meistens motoren wir, manchmal hilft die Genua.
Nachmittags sitzen wir auf dem Vorschiff auf der Suche an einem Windhauch und beobachten die Affen, die von Baum zu Baum springen oder an den kleinen Stränden nach Nahrung suchen. Abends stehen wir lange auf dem Vorschiff und lauschen den Delfinen, die prustend auftauchen. Glücklicherweise sind alle Ankerplätze gute Badeplätze, denn wir baden ausgiebig, mehrfach am Tag. Das Baden verschafft uns Abkühlung und etwas Bewegung, denn der Landgang ist hier meist schwierig.
Die verbliebenen Meilen werden wir in zwei kleine Etappen unterteilen. Unsere Zeit in Indonesien neigt sich dem Ende zu.

Nobbi bei der Arbeit – er staut die Ankerkette,
Kleine und größere Dörfer säumen das Ufer.
Viele Häuser stehen auf Stelzen.
Nobbi sucht einen Ankerplatz
Nachbarn für eine Nacht
Wer sich auskennt fährt ganz am Rand.
Die Strömung bildet Strudel in der Durchfahrt,
Ein düsterer Sonnenaufgang.
Ein Gewirr aus Inselchen
Moderne Schnellfähren verbinden die Inseln. Viele von ihnen wurden in Deutschland gebaut.
Wir ankern bei diesem winzigen Dorf.
Die Häuser stehen im Wasser.
Ein Algentransport.