Gebühren, Bürokratisches und das Ende der Saison

Ursprünglich wollten wir erst Ende des Jahres in Singapur sein und hatten die Idee drei bis vier Monate in Indonesien zu verbringen. Unterwegs haben wir, wie so oft, unsere Pläne geändert. Unbedingt wollen wir Java und Bali besuchen und (wieder)-entdecken, ein Boot ist für Inlandsreisen jedoch nur bedingt geeignet. Wir dachten, dass wir Marisol vielleicht auf Lombok lassen und dann zu Fuß einen Abstecher machen. Nun haben wir uns entschlossen die günstige Saison zu nutzen und mit dem SE Monsun nach Nord-Westen zu segeln. Wenn wir Java zu Fuß besuchen, freuen wir uns auch nicht unbedingt über feuchtes Wetter, der Nordmonsun (der irgendwann zum Ende des Jahres einsetzt) ist für Segler, die nach Norden wollen, jedoch sehr mühsam. Deshalb machen wir unseren Landausflug nicht in der Mitte unserer Indonesienzeit, sondern im Anschluss daran. Wir planen also bald wieder zurückzukommen. Schade, dass die Segelsaisons einfach immer zu kurz sind!
Zwischendurch hatten wir überlegt unser Visum trotzdem zu verlängern. Es gilt für 60 Tage und kann zweimal um je 60 Tage verlängert werden. Die Verlängerung kostet etwa 120 Euro, dazu kommen die Kosten für einen Agenten, da man einen neuen Sponsor Letter benötigt. Somit liegt man für eine Verlängerung bei ungefähr 180 Euro pro Person, und wenn es schnell gehen soll wird es häufig noch teurer. Leider ist die Visa-Verlängerung auch oft nicht so ganz schnell erledigt, meist dauert es drei bis fünf Tage und man muss zweimal zur Immigration, je nach Ort an dem man verlängert, kann es schneller oder eben sehr viel langsamer gehen. Wie immer in Indonesien, gibt es viele Ausnahmen. Wir werden unsere Visa nicht verlängern, sondern rechtzeitig ausreisen.
Dann galt es zu entscheiden, wo wir aus Indonesien ausreisen wollen. Wir haben uns für die Nongsa Point Marina auf Batam entschieden, auch wenn die Marina nicht günstig ist und wir hier auch für die Ausreiseformalitäten bezahlen müssen. So können wir gemütlich durch die Lingga- und Riau-Inseln bummeln. Und wir haben den Luxus, die Ausreiseformalitäten in einer Marina zu erledigen, müssen die Zöllner also nicht per Dinghi an Bord befördern. Das ist auch deshalb besonders attraktiv, da unser Schlauchboot ja das Zeitliche gesegnet hat und wir die Offiziellen rudernd mit dem Banana-Boot hätten transportieren müssten.

Eine positive Überraschung in Sachen Gebühren gab es in Australien. Vielleicht erinnert ihr euch, wir haben lange auf die Biosecurity gewartet, die schließlich erst zwei Tage nach unserer Ankunft an Bord kam. Wir hatten uns ziemlich geärgert, weil wir am Donnerstagmorgen im Juni in Cairns angekommen sind und nun einen Wochenendzuschlag, Überstundenzuschlag und die Gebührenerhöhung ab 1. Juli bezahlen mussten, da die Kontrolle erst am folgenden Samstagabend stattfand. Ärgern nutzt ja nix, wir haben es schnell abgehakt. Kurz bevor wir Cairns verlassen haben kam ein Brief für uns an. Eine Rechnung für die Biosecurity-Kontrolle. In einem längeren Telefonat konnten wir erklären, dass wir bei der Einreise per Kreditkarte bezahlt haben. Der Mitarbeiter kommt schließlich zum Ergebnis, das wir zu viel bezahlt haben und die Differenz erstattet bekommen. Dieser Vorgang hat uns wochenlang immer wieder beschäftigt und sehr viele Emails benötigt. Wir hatten Australien bereits verlassen, als das Geld schließlich auf dem Konto eingegangen ist. Die Kontrolle durch die Biosecurity hat aber immer noch umgerechnet 313 Euro gekostet. Ein stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass der Mitarbeiter keine halbe Stunde an Bord war.
Da wir mit der Erstattung nicht mehr gerechnet hatten, haben wir uns darüber sehr gefreut und das Geld natürlich umgehend in ein leckeres Essen investiert.