Belitung – Traumstrand und Felsen

Nach der ruhigen Nacht hinter der kleinen Mangroveninsel, machen wir uns auf den Weg in den Nord-Westen Belitungs.
Hier gibt es lange weiße Strände, viele riesige Granitblöcke, kleine Inselchen und türkises Wasser. Angeblich sieht’s hier aus wie auf den Seychellen. Wir waren noch nie dort und können deshalb keine Vergleiche anstellen. Auf jeden Fall ist es schön.
Zunächst verbringen wir drei Nächte an einem schönen Ankerplatz im Westen. Die Fischer kommen dicht vorbei, einen Abend schallt die Musik einer Karaoke-Party von einem Hotel hinüber, ansonsten ist es wunderbar ruhig.
Wir laufen am langen Strand herum, klettern auf die Felsen, schwimmen ausgiebig und schnorcheln an den kleinen Riffen. Der Strand ist ein Traum, pulverfeiner weißer Sand, nur den Müll am Hochwassersaum muss man ausblenden. Anscheinend wird hier ausgiebig gefeiert. Neben dem angeschwemmten Plastikmüll liegen hier viele Schnapsflaschen im Sand.
Unser Schlauchboot müssen wir für tot erklären. Die geflickte Stelle hält, aber nun geht die nächste Naht auf und das Wasser sprudelt hinein. Wir packen es ein letztes Mal in seine Tasche und verzurren es an Deck. Von nun an ist unser Radius auf Bananaboot-Ruder-Distanz begrenzt. Wie gut, dass Nobbi so fit ist.
Wir haben noch nicht genug von Belitung und ziehen an einen anderen Ankerplatz um. Nach nur 6 Meilen fällt der Anker in den Sand. Selbst während dieser kurzen Fahrt werden wir mal wieder überrascht. Bei unserer Abfahrt ist es windstill und das Wasser so glatt, dass wir jeden Seegrashalm erkennen können. Noch bevor wir den neuen Ankerplatz erreichen haben wir 5 Windstärken. Kaum sind wir da, nimmt der Wind ab und dreht um 180 Grad. Um zum Ankerplatz zu kommen, schlängeln wir uns um große Korallenblöcke. Genau wie beim vorigen Ankerplatz sind Satellitenbilder hier sehr nützlich.
Auch hier wartet ein langer Traumstrand, dekoriert mit einigen Felsen. Das kleine Riff erkunden wir schnorchelnd. Viele verschiedene Korallen, die auch sehr gesund aussehen, und ganze viele Fische bilden eine spannende Unterwasserstadt. Wir sehen Seeschlangen, eine Schildkröte, einen wunderschönen Kofferfisch, Clownfische und sogar einige mittelgroße Fische im Schwarm. So schön es hier ist, fällt doch auf, dass alle größeren Fische fehlen. Alle Fische die Pfannengröße haben wurden bereits aufgegessen.
Am Strand reihen sich lauter kleine Restaurants und Imbiss-Stände aneinander, außerdem liegen hier viele kleine hölzerne Ausflugsboote. Es sind aber nur wenige Touristen unterwegs. Wir erfahren, dass hier vor Covid mehr Betrieb war. Jetzt gibt es keine internationalen Flüge mehr und viele Hotels sind geschlossen oder haben nur wenige Gäste. Am Sonntag waren viele Leute zum Baden am Strand. Wir mischen uns unter die Badegäste und trinken an einem Strand eine Kokosnuss.
In einem kleinen Hotel essen wir und fragen nach einem Fahrer, der uns in die Stadt fahren kann. Am nächsten Tag füllen wir zwei Dieselkanister, kaufen Eier, Obst und Bier. Tatsächlich drohte uns in diesem muslimischen Land das Bier auszugehen. Zunächst ist die Kommunikation mit dem Fahrer etwas schwierig, dann werden wir uns aber einig. Die Straßen sind gut ausgebaut und sehr leer. Unser Fahrer nimmt eine Abkürzung über eine neue Straße mit Fahrradwegen und ohne Verkehr, er nimmt immer schön die Innenspur im Vertrauen darauf, dass keiner entgegen kommt.
Die Tage vergehen schnell mit langen Strandspaziergängen, leckerem Essen im Restaurant, Treffen mit anderen Seglern und natürlich mit Schnorcheln.
Jeden Nachmittag dreht der Wind, von Süd-Ost erst auf Ost, dann auf Nord-West bevor er abends wieder einschläft. Etwas ungemütlich, aber da der Wind moderat bläst, ist es nicht so schlimm. Heute nahm er mittags aber stark zu und wehte mit 20kn auflandig. Schnell baut sich eine steile Welle auf, die sich bricht. Da lassen wir Mari nicht alleine, bleiben an Bord und bewachen sie und die anderen beiden Boote am Ankerplatz deren Crews an Land sind. Am späten Nachmittag nimmt der Wind zum Glück wieder ab und wir können doch noch an Land.
So schön es hier ist, müssen wir über die Weiterreise nachdenken. In zwei Wochen läuft unser Indonesien-Visum aus, deshalb ziehen wir morgen den Anker aus dem weißen Sand und segeln weiter nach Norden.