Die Teluk Promahan, die Bucht in der wir in Bawean ankern, wird von einem breiten Riff gesäumt, am Strand wachsen Palmen und viele hohe Bäume. Dahinter erheben sich bewaldete Berge. Die Insel gefällt uns sofort und erinnert ein wenig an die Marquesas, auch wenn die Berge lange nicht so hoch sind.
Auf dem Ankerplatz ist richtig was los. Bei unserer Ankunft sind wir das dritte Boot, einen Tag später sogar sechs. Es ist schön mal wieder Segler zu treffen, die wir schon kennen. Bei Kaffee und Kuchen (bei uns an Bord) und beim gemeinsamen Mittagessen im Warung an Land tauschen wir uns über die Erlebnisse der letzten Wochen aus.
Wir wollen einen kleinen Eindruck von der Insel bekommen und hoffen, dass wir irgendwo Obst kaufen können. Der Weg in den Ort ist zu Beginn angenehm schattig. Viele schöne, farbenfrohe und recht große Häuser säumen die Straße. Ein paar Mal werden wir gefragt, ob man wohl ein Selfie mit uns machen könnte. Hier ist nicht viel los und unser Besuch bietet Abwechslung. Fünf Mal fahren die beiden Frauen von der Regierungsstelle an uns vorbei, bis sie das Fenster runterkurbeln: „I like your outfit!“. Eine Gruppe junger Mädels möchte Fotos mit uns machen, dann kommen zwei von ihnen hinter uns her und fragen nach meiner Telefonnummer. Wir tauschen Fotos und später chatten wir noch ein bisschen mit einander. Sehr spannend und sehr nett!
Überhaupt, die Indonesier sind sehr neugierig und aufgeschlossen. In Lombok unterhalte ich mich mit einem jungen Paar, sie schauen gerne Segelvideos auf YT und kennen sich sehr gut aus. Sie sind sehr gebildet, führen ein Hotel und geben mir viele Tipps für unsere (Land-)Reise. Auf Gili Gede wird Nobbi in ein Gespräch über die Vor-und Nachteile von Katamaranen und den Nachteilen von sehr schweren Booten verwickelt. Der junge Mann träumt von einem Leben auf Bali oder sogar im Ausland. Für uns sind diese Gespräche auch kleine Puzzleteile zu unserem bunten, vielfältigen Indonesienbild.
Auf unserem Spaziergang kommen wir an den Moscheen vorbei, die wir sonst nur hören, an einigen Reisfeldern und an Fischen, die zum Trocknen ausgebreitet sind. Leider entdecken wir auch den Müllabladeplatz. Anscheinend gibt es keine Müllentsorgung, der Müll wird einen Uferhang hinunter geworfen und verschwindet vermutlich in der nächsten Regenzeit im Meer.
Vor einem Laden wird gerade Obst aus großen Kisten in kleinere Kartons umgepackt. Anscheinend handelt es sich um einen Großhändler. Wir fragen, ob wir Obst kaufen können und suchen uns zwei Ananas, Drachenfrüchte und einige Mangostan aus. Tomaten und Schlangenfrüchte bekommen wir geschenkt. Auf dem Rückweg frage ich zwei Frauen, was für Früchte sie ernten und bekomme Händeweise Rosenäpfel (wir kennen sie aus Brasilien als Jambo) geschenkt. Unsere Vitaminzufuhr ist also zunächst gesichert.
Zurück in der Bucht sehen wir uns noch das Schiff an, was dort am Stand repariert wird, bevor Nobbi uns wieder zurück zu Mari rudert. Ich habe mir tatsächlich eine Blase in meinen Wander-Flipflops gelaufen, daran sieht man, dass wir in der letzten Zeit zu wenig Bewegung hatten.











